Gelsenkirchen. Die Auswirkungen von Corona sind vor der türkischen Işbank besonders auffällig. Kunden stehen Schlange, um ihre islamische Pflicht zu erfüllen.

Dass die Gelsenkirchener Innenstadt längst noch nicht zurück in der Normalität angekommen ist, zeigt sich besonders vor der Işbank. Seit den Corona-Lockerungen am 24. März bilden sich vor der einzigen Ruhrgebietsfiliale der türkischen Bank lange Schlangen. Auch am Montagmorgen (4. Mai) warteten erneut über 50 Kunden, um im Fastenmonat Ramadan Almosen in die Türkei zu schicken.

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Als Corona-bedingte Sicherheitsvorkehrung hat die Bank ihren Geschäftsbetrieb eingeschränkt und öffnet erst um 10.30 Uhr für Kundengespräche. Danach dürfen nur einzelne Kunden die Filiale betreten. Mitbekommen hat das - trotz doppelsprachigen Aushangs - nicht jeder. „Ich wusste davon nichts“, gibt Tazegül Güktas (60) zu, die mit ihrem Enkelkind Miras (4) seit 8.30 Uhr geduldig vor der Bank wartet. „Es ist Ramadan, da schicken wir Geld in die Türkei - für die Armen und die Familie“, sagt sie durch ihre Atemschutzmaske.

Lieber keine Online-Überweisung

Die Spende an Bedürftige gehört zu den fünf Säulen des Islams und hat im Fastenmonat Ramadan eine besondere Bedeutung. Weil Reisen in die Türkei aktuell verboten sind, muss die Pflicht-Spende per Überweisung erledigt werden. Dafür Online-Funktionen zu nutzen ist aber nicht jedem geheuer. „Direkt in der Bank fühlt es sich einfach sicherer an“, sagt Yunus Turan (29) - ganz hinten in der Schlange. „Erst recht bei einer bestimmten Summe.“

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Dass in der türkischen Bank während des Ramadans mehr Betrieb sei, das kenne er aus den vergangenen Jahren, erzählt Turan. „Aber so extrem war es natürlich nie“, sagt er. Und so werde es vermutlich auch bleiben - bis zum Fest des Fastenbrechens zu Ende des Ramadans am 23. Mai oder bis weitere Lockerungen umgesetzt werden. gowe

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