Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen leidet das Handwerk besonders unter der Krise: Mehr als ein Drittel der Betriebe ist laut HWK stark oder sehr stark betroffen.
Die Corona-Krise beeinträchtigt mittlerweile 93 Prozent aller Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Münster. Das hat die dritte Blitzumfrage der Handwerkskammer (HWK) Münster zu den Pandemiefolgen ergeben. Daran beteiligten sich 897 Unternehmen. In der gleichen Umfrage vor einem Monat (Stichtag 21. März) fühlte sich gut die Hälfte der Befragten betroffen. Gelsenkirchener Betriebe trifft es besonders hart.
„Das Handwerk trägt die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit. Es begrüßt die Lockerungen für die meisten Ladengewerke“, bekräftigte HWK-Präsident Hans Hund. Wichtig sei aber, dass die NRW-Soforthilfe nach der zwischenzeitlichen Antragstellungspause nun schnell bei Betrieben ankomme. Von den befragten Handwerksbetrieben haben 56 Prozent die NRW-Soforthilfe bereits beantragt oder möchten dies tun.
Kommunen sollen Ausfälle durch Aufträge ausgleichen
An die Kommunen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region appelliert Hans Hund, wirtschaftliche Einbrüche durch die Vergabe von Aufträgen auszugleichen und kleine und mittlere Unternehmen vor Ort durch eine Mittelstandsoffensive zu fördern. Das komme auch Arbeits- und Ausbildungsplätzen zugute.
Größtes Problem für die Betriebe sind die weggebrochenen Aufträge durch eine gesunkene Kundennachfrage. Hiervon fühlen sich 53 Prozent der Befragten stark bis sehr stark betroffen. Das spiegelt sich in fallenden den Umsätzen wieder, die über alle Branchen hinweg mäßig gesunken sind, bei 46 Prozent aber stark bis sehr stark. Kurzarbeit haben laut HWK bisher 31 Prozent der Betriebe eingeführt, 22 Prozent werden folgen. Acht Prozent mussten betriebsbedingt Personal abbauen.
Dienstleister leiden am stärksten
Am meisten beeinträchtigt sehen sich die personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe, also etwa Friseure. Es folgen die Anbieter für den gewerblichen Bedarf, das Kfz- und die Gesundheitsgewerbe. Bei der starken bis sehr starken Betroffenheit durch die Corona-Krise liegt Gelsenkirchen im Kammerbezirk mit 36 Prozentpunkten an der Spitze knapp vor Münster (35).
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