Gelsenkirchen. Seit mehr als einer Woche gilt in allen Gelsenkirchener Kliniken eine Besuchersperre. Das Verständnis der Angehörigen dafür ist größer geworden.

Seit gut einer Woche gilt an allen Gelsenkirchener Krankenhäusern eine strikte Besuchersperre, um sowohl Patienten und deren Besucher, aber auch die ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter vor Infektionen zu schützen. Nachdem es an einigen Häusern -- vor allem im Stadtsüden -- zu einigen unschönen Auseinandersetzungen kam, weil Angehörige das Verbot nicht akzeptieren mochten, hat sich die Lage nach Auskunft der Krankenhausbetreiber mittlerweile weitestgehend beruhigt.

Zusätzliche Sicherheitsdienst-Mitarbeiter vor den Türen

Wolfgang Heinberg, Sprecher der St. Augustinus GmbH und der Kliniken und Senioreneinrichtungen: "Wir beobachten grundsätzlich eine große Akzeptanz für die getroffenen Maßnahmen, weil immer mehr Menschen verstehen, dass zum Beispiel Betretungsverbote in den Krankenhäusern oder auch in unseren Einrichtungen der Altenhilfe das klare Ziel haben, mögliche Infektionsketten zu unterbrechen und Patientinnen und Patienten, Bewohnerinnen und Bewohner und unser Personal aktiv zu schützen. Sicher gibt es auch einzelne Situationen, in denen wir mit Menschen zu den getroffenen Maßnahmen ins Gespräch kommen müssen – es gelingt aber immer wieder, entstehende Situationen angemessen zu regeln. Wir haben seit der vergangenen Woche einen Sicherheitsdienst damit beauftragt, die Anwendung und Umsetzung getroffener Maßnahmen unterstützend zu begleiten. Insgesamt stellen wir fest, dass immer mehr Menschen die getroffenen Maßnahmen respektieren, zu Hause bleiben und den Kontakt zu Angehörigen über Telefon etc. halten und pflegen."

Frische Wäsche kann an der Pforte abgegeben werden

Auch an den Evangelischen Kliniken hat sich die Situation nach Auskunft von Diakonie-Sprecherin Corinna Lee beruhigt. "Die Reaktionen der Angehörigen werden als zunehmend besser und verständnisvoller empfunden, die Klagen bleiben mittlerweile im Rahmen. Es gibt auch einen zusätzlichen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, der in der Eingangshalle steht." Auch die Versorgung von Angehörigen in der Klinik etwa mit frischer Wäsche und ähnlichem sei möglich, versichert Lee. Die Sachen können an der Pforte abgegeben werden, Klinikmitarbeiter bringen die Sachen dann zu den Patienten.

Am Bergmannsheil Buer haben die Angehörigen von Anfang an eher verständnisvoll reagiert, versichert Kliniksprecherin Sabine Ziegler. Telefonate, Sprach- und Textnachrichten oder Skypen helfen, den Kontakt zu halten. Wäschepakete können Angehörige am Klinikempfang abgegeben, Lebensmittel werden allerdings nicht angenommen. Angehörige, die eine medizinische Auskunft brauchen, melden sich laut Klinik auf der jeweiligen Station.

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