Gelsenkirchen. Sowohl Salon-Beschäftigte als auch Kunden in Gelsenkirchen müssen Mundschutz tragen. Kämme, Bürsten und Scheren sollen häufig desinfiziert werden.

Friseurinnen und Friseure mussten wochenlang Scheren, Kämme oder Bürsten in der Schublade lassen. Die Haare ihrer Kundschaft wuchsen weiter, doch sie zu kürzen, war den Meistern wegen der Corona-Pandemie untersagt. Ab Montag 4. Mai, dürfen die etwa 300 Betriebe in Gelsenkirchen ihre Salons unter erheblichen Einschränkungen wieder öffnen.

„Die Einnahmeausfälle sind enorm“, berichtet Friseurmeister Holger Augustin, gleichzeitig auch Kreishandwerksmeister. Miete, Lohn und Nebenkosten liefen weiter. Die Soforthilfe von 9000 Euro sei zwar schnell geflossen, doch innerhalb eines Monats schon durch die weiter anfallenden Kosten aufgebraucht worden.

Gelsenkirchener Friseur musste einen Kredit aufnehmen

Der Gelsenkirchener Friseur Holger Augustin, zugleich auch Kreishandwerksmeister, fürchtet, dass der „enorme Einnahmeausfall“ Existenzen gefährden wird. Er selbst war gezwungen, einen Kredit aufzunehmen.
Der Gelsenkirchener Friseur Holger Augustin, zugleich auch Kreishandwerksmeister, fürchtet, dass der „enorme Einnahmeausfall“ Existenzen gefährden wird. Er selbst war gezwungen, einen Kredit aufzunehmen. © Privat | Privat

Augustin nahm einen Kredit über 25.000 Euro auf. Vielen Kollegen gehe es sehr schlecht, weiß er. Einige hätten vor dem Corona-Ausbruch noch umgebaut und investiert. Jetzt müssten Kredite weiter bedient werden. „Der enorme Einnahmeausfall“, glaubt der Friseurmeister, „wird so manche Existenz gefährden. Es wird zwei Jahre dauern, bis ich mich vom Umsatzrückgang wieder erholt habe“, befürchtet er.

Das Problem im Friseurhandwerk: Man könne die Verluste nicht einfach durch zusätzlichen Service oder Verkauf von Artikeln kompensieren. Zumal beim Weiterbetrieb zunächst etliche Hürden überwunden werden müssten.

Beschäftigte arbeiten in zwei Schichten

Bis Ende März hatte Augustin seine Mitarbeiter weiter bezahlt, für den Zeitraum von April bis Dezember Kurzarbeit angemeldet. In Videokonferenzen mit seinen Mitarbeitern seien viele Ideen vorgeschlagen und ein Konzept entwickelt worden, wie der Betrieb künftig unter strengen Auflagen weiter laufen könne. Augustin: „Wir werden in zwei Schichten von 8-13 und 13.30 -18 Uhr arbeiten, damit sich die fünf Mitarbeiterinnen nicht begegnen.“ Sie hätten Verständnis gezeigt und aktiv an dem Modell zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes mitgewirkt.

Mindestabstand von 1,50 Metern gilt auch im Salon

Ab Montag, 4. Mai, können die fast 300 Friseurbetriebe in Gelsenkirchen wieder öffnen. Holger Augustin wird seinen Salon demnächst auch montags öffnen. Im Friseurhandwerk gilt die 39,5-Stunden-Woche.

Nur nach telefonischer Absprache können unter 0209 433 10 Termine bei ihm vereinbart werden. Der Abstand von 1,50 Meter gilt auch in den Friseurbetrieben. Wenn Kunden ihre Schutzmaske vergessen haben, will der Friseurmeister auch Ersatzmasken anbieten.

Mitarbeiter wie Kunden müssen sich beim ersten Friseurtermin am 4. Mai gewaltig umstellen. Die Berufsgenossenschaft hat auf Basis des Arbeitsschutzstandards des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) einen Branchenstandard für Friseurbetriebe festgelegt. Demnach müssen Beschäftigte wie auch Kunden grundsätzlich eine Mund-/Nasenschutzmaske tragen und ihre Hände vor der Behandlung desinfizieren. Spontanbesuche sind tabu, Termine müssen telefonisch abgestimmt werden.

Kunden müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen

Seit Wochen sind Friseursalons wegen der Coronakrise geschlossen. Betreiber wie Mitarbeiter fiebern der Wiedereröffnung am Montag, 4. Mai, entgegen.
Seit Wochen sind Friseursalons wegen der Coronakrise geschlossen. Betreiber wie Mitarbeiter fiebern der Wiedereröffnung am Montag, 4. Mai, entgegen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Von jedem Kunden, so heißt es in den Standards, sind Kontaktdaten zu dokumentieren. Bevor die Meisterin oder der Meister zur Schere oder zum Messer greift, ist eine Haarwäsche Pflicht. Bei ihrer Arbeit tragen alle Mitarbeiter Einmalhandschuhe und Umhänge, die nach jedem Arbeitsvorgang möglichst in der saloneigenen Waschmaschine wieder gewaschen werden müssen. Nach jedem Gebrauch sind auch Kämme, Bürsten oder Wickler wieder zu reinigen.

Auf vertraute Serviceleistungen kann der Kunde nicht mehr bauen. Rasur oder Bartpflege für Männer ist nicht mehr gestattet, Frauen müssen das Färben von Wimpern oder Augenbrauen schon in Eigenregie zuhause übernehmen.

Der lange Plausch beim Friseur und die Kurzweil beim Zeitunglesen dürfte vielen Kunden fehlen. Wartebereiche gibt’s nämlich nicht mehr, und Kaffee trinken beim Haare-Schneiden steht im Standardhandbuch ebenfalls auf dem Index.

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