Gelsenkirchen. Vier Kliniken in Gelsenkirchen haben ihre Kapazitäten auf 134 Beatmungsplätze ausgebaut. St. Josef-Hospital für leichtere Fälle vorbereitet.

92 aktuelle Fälle von nachgewiesenen Corona-Infektionen gibt es -- Stand Sonntag, 29. März 17.27 Uhr -- in Gelsenkirchen, 14 mehr als noch am Freitag gemeldet. 96 Infizierte sind in Gelsenkirchen bislang bekannt, vier Erkrankte sind bereits wieder genesen. Gelsenkirchens Gesundheitsbehörden, der Krisenstab und die Kliniken haben sich in den letzten Wochen gemeinsam abgestimmt, welche Maßnahmen zur Vorbereitung auf eine mögliche und auch erwartete Welle von Corona-Infizierten mit stationärem Behandlungsbedarf möglich und am effektivsten sind. "Die Gelsenkirchener Kliniken sind gut vorbereitet" meldet nun die Stadt, um auch mit einer möglicherweise stärker wachsenden Zahl von Corona-Patienten umzugehen.

Stationäre Behandlungskapazitäten verdoppelt

Bereits seit vergangener Woche hatten die Krankenhäuser alle nicht zwingend notwendigen Operationen ausgesetzt, um ausreichend Kapazitäten an Intensivbetten und Beatmungsplätzen zur Verfügung zu haben. „Wir sind in der Lage, mit den vorhandenen Kapazitäten der Krankenhäuser und Feuerwehr 134 Beatmungsplätze in Gelsenkirchen vorzuhalten“, so Klaus Mika, Leiter des Referats Gesundheit der Stadt: „Damit können wir die Zahl der stationären Behandlungskapazitäten in der Stadt verdoppeln.“ Diese zusätzlichen Kapazitäten gibt es in vier Krankenhäusern der Stadt, und zwar in Buer im Bergmannsheil und im St. Marien-Hospital Buer und im Stadtsüden im Marienhospital Ückendorf sowie in den Evangelischen Kliniken. Dabei werden auch die Zugänge so abgetrennt, dass kein Kontakt von Infizierten mit anderen Patienten möglich ist. Im Marienhospital im Stadtsüden wird eine ganze Etage dafür vorgehalten.

Bislang, darauf weist Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff hin, sei aber auch schon die bisherige Kapazität an Intensivbetten und Beatmungsplätzen bei weitem noch nicht ausgelastet gewesen. „Das alles dient derzeit der Vorbereitung auf den weiteren Verlauf der Pandemie, von dem wir alle noch nicht wissen, wie heftig oder womöglich doch abgeschwächt er wird“, so Wolterhoff.

St. Josef-Hospital für leichtere Fälle vorbereitet

Und es gibt zwischen Stadt und Krankenhausbetreibern bereits Planungen für weitere Szenarien. So sollen am St. Josef-Hospital in Horst zusätzliche Bettenkapazitäten geschaffen werden – für leichtere bis mittlere Krankheitsverläufe, die dann belegt werden können, wenn die anderen Krankenhäuser ihre Kapazitäten erschöpft haben. „Wir glauben, dass wir damit insgesamt einen guten und tragfähigen Plan haben, um für den weiteren Fortgang der Corona-Pandemie gewappnet zu sein. Wir sind froh, dass wir mit unseren Krankenhäusern verlässliche Partner in der Stadt haben, mit denen wir eine gute Lösung erarbeitet haben“, kommentiert Luidger Wolterhoff die Situation.

Am Freitagabend, 27. März, vermeldete die Stadt, dass 16 der Infizierten älter sind als 60 Jahre alt, 66 jünger als 60, sieben Fälle befinden sich in stationärer Behandlung. Das Referat Gesundheit der Stadt Gelsenkirchen habe bisher insgesamt 805 Tests durchgeführt, 705 Menschen in Gelsenkirchen waren am Freitag unter Quarantäne gestellt.

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