Gelsenkirchen. Schalke bereitet seine Fans auf Geisterspiele vor. Vorstand Alexander Jobst in einer Stellungnahme: „Es geht um die Existenz des FC Schalke 04.“

Mit eindringlichen Worten hat Alexander Jobst, der Marketing- und Kommunikationsvorstand des FC Schalke 04, für die Akzeptanz von Geisterspielen in der Bevölkerung geworben. „Wir alle sind uns in diesen Tagen der gesundheitlichen Bedrohung für das ganze Land bewusst. Absolute Priorität hat die Gesundheit der Bevölkerung! Die Auswirkungen der aktuellen Situation zeigen aber auch, dass es um die Existenz des FC Schalke 04 und der Clubs der ersten und zweiten Bundesliga geht“, erklärte Jobst in einem Statement an die WAZ.

Zuvor hatte die Außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Profi-Clubs in Frankfurt beschlossen, im Zuge der Bedrohung durch das Coronavirus den Spielbetrieb in der Bundesliga zunächst bis zum 2. April einzustellen. Das ursprünglich für den 21. März vorgesehene Heimspiel gegen den FC Augsburg fällt damit aus. In der Woche nach dem 30. März wollen sich die Clubs erneut beraten, wie die Situation im Land sich in den kommenden zwei Wochen entwickelt hat. Jobst: „Dabei ist es unsere Aufgabe, auch wenn wir die Entwicklungen in der nächsten Zeit nicht einschätzen können, die Bundesligasaison bestmöglich zu Ende zu spielen.“

Es geht um vier Geisterspiele in der Arena

Dies geht nach Auffassung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nur über Geisterspiele ohne Zuschauer in den Stadien. Schalker Heimspiele würde das in dieser Saison noch viermal betreffen (Auswärtsspiele fünfmal): In der Arena neben dem zunächst abgesagten Spiel gegen Augsburg noch in den Heimspielen gegen Werder Bremen (angesetzt für das Wochenende am 11. April), gegen Leverkusen (25. April) und gegen Wolfsburg (9. Mai).

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Ob es zu diesen vier Heimspielen ohne Zuschauer kommt, steht noch nicht fest, aber Schalke 04 wirbt intensiv für diesen Ausweg. „Bei allem Verständnis für den Wunsch der Fußballbegeisterten, Bundesligaspiele im Stadion zu verfolgen“, erklärt Vorstand Jobst: „Es muss in allererster Linie unser Bestreben sein, die noch ausstehenden Spiele überhaupt austragen und die Saison zu Ende führen zu können – aller Voraussicht nach ohne Zuschauer. Medien- und Sponsoreneinnahmen sind für den FC Schalke 04 und die Proficlubs existentiell. Das muss allen, die die Bundesliga verfolgen und Fans von Schalke 04 sind, klar sein.

Nach Informationen des Kicker stehen dem FC Schalke 04 im Mai noch TV-Gelder in Höhe von 26,07 Millionen Euro zu. Diese würden aber nur ausgezahlt, wenn die restlichen neun Bundesliga-Spieltage noch ausgetragen würden. Auch Sponsorengelder in unbekannter Höhe würden Schalke bei einem Abbruch der Saison verloren gehen. Fehlende Zuschauer-Einnahmen wiegen zwar auch schwer, liegen aber unter den TV- und Sponsoreneinnahmen. Ohne Zuschauer verliert Schalke pro Heimspiel etwa zwei Millionen Euro.