Gelsenkirchen. OB-Kandidat Stuckmann wirft Krisenstab Verantwortungslosigkeit vor, weil die Stadt erst zu Wochenanfang Schlachtbetriebs-Mitarbeiter untersuchte.

Mit Unverständnis reagiert die CDU auf den ihrer Auffassung nach verzögerten Beginn von Corona-Tests in Gelsenkirchener Schlachtbetrieben Anfang dieser Woche - und wirft dem städtischen Krisenstab kontraproduktives Handeln vor. Dessen Vorsitzende ist Stadtdirektorin Karin Welge, zugleich SPD-Kandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters.

„Während in anderen Städten, auch im Ruhrgebiet, bereits mit Hochdruck am vergangenen Wochenende Tests bei den Mitarbeitern der anderen Standorte aus der betroffenen Unternehmensgruppe durchgeführt wurden, passierte in Gelsenkirchen nichts. Ob diese Verzögerung von 48 bis 72 Stunden angesichts der dynamischen Lage und der Inkubationszeit verantwortungsvoll war, darf man zumindest anzweifeln", so der CDU-Kreisvorsitzende Sascha Kurth.

Gelsenkirchener CDU-OB-Kandidat stellt Frage nach Verantwortung lokaler Akteure

Menschen und Betriebe in Gelsenkirchen erwarteten in einer solchen Situation "eine schnelle, klare und vorbildliche Reaktion der Verantwortlichen, gerade aus dem Krisenstab". Die breite Mehrheit der Bevölkerung unterstütze die Eindämmung der Pandemie seit Monaten durch vielfältige Maßnahmen im persönlichen Umfeld. Da sei es "in vielerlei Hinsicht kontraproduktiv", wenn an anderer Stelle wertvolle Zeit verloren gehe, so Malte Stuckmann, CDU-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters. Wenn dadurch dann Lockerungsmaßnahmen wieder auf dem Prüfstand stünden, stelle sich auch die Frage nach der Verantwortung der lokalen Akteure.

Betriebe der betroffenen Unternehmensgruppe aus Coesfeld, aber auch alle anderen Schlachtbetriebe in Gelsenkirchen bräuchten Klarheit und Struktur, wie es weitergeht. "Weitere Ungewissheit und vermeidbare Umsatzausfälle gefährden die Unternehmen in dieser Krise über das bestehende Maß hinaus und sind schädlich für den Standort Gelsenkirchen“, so Stuckmann.