Gelsenkirchen. Gelsenkirchener Hotels bieten in Zeiten von Corona ihre Hotelzimmer als Büros zum Homeoffice an. Die Betreiber rätseln über mangelnde Nachfrage.

Das Coronavirus hat viele Bereiche hart getroffen. Handel und Gastronomie, aber auch Hotels mussten wegen weitreichenden Einschränkungen im öffentlichen Leben auf Kundschaft verzichten.

Einige Gelsenkirchener Hotels bieten daher an, Hotelzimmer als Büros für Leute zur Verfügung zu stellen, die im Homeoffice sind, zuhause aber nicht konzentriert arbeiten können. Sei es, weil der WLAN-Empfang zu schlecht ist oder die Kinder herumtollen. Doch wie stark wird diese Möglichkeit nachgefragt?

Gelsenkirchen: Keine Nachfrage für Hotelzimmer als Büro

"Es wird mäßig angenommen", sagt Sami Nofal, Betriebsleiter des Heiner`s Hotel im Nordsternpark, das diesen Service bereits seit mehr als einem Monat anbietet. Schreibtisch, WLAN, Telefon und auf Wunsch auch einen Getränkeservice direkt aufs Zimmer kosten für einen regulären Arbeitstag von acht Stunden 39 Euro.

Eingestellt hat dieses Angebot inzwischen das Ambient Hotel zum Schwan. Das hatte zwei Gründe. Einerseits habe man seit Anfang Mai wieder vermehrt Geschäftsleute zu Gast, erklärt Hotelleiterin Aylin Bükrücü. Andererseits gab es keinerlei Anfragen für die Zimmer zu Homeoffice-Zwecken: "In der momentanen Situation sind wahrscheinlich auch viele Arbeitgeber einfach nicht dazu bereit, 30 oder 40 Euro am Tag für ein Hotelzimmer auszugeben." Zudem lohne sich das Ganze auch aus Hotel-Sicht nicht wirklich, da die Zimmer danach gereinigt werden müssten, was auch Geld kostet.

Viele wissen nichts von diesem Angebot

Auch im Maritim Hotel, dem Hotel Monopol und dem Good Morning Hotel Gelsenkirchen City gab es bisher keine Reservierung von Hotelzimmern als Büroräume. Über die Gründe wird allerorts nur gerätselt.

Während eine Mitarbeiterin der Reservierung im Maritim Hotel argumentiert, dass aktuell ohnehin viele Arbeitnehmer in Kurzarbeit seien, glaubt eine Rezeptionistin des Hotel Monopol, dass viele Menschen nicht wüssten, dass es dieses Angebot überhaupt gibt. Viele Menschen seien - als die Regeln noch strenger waren - vielleicht auch unsicher gewesen, ob man so etwas überhaupt darf.

Hotels dürfen bald öffnen

Tina Karpinski, Hotelmanagerin im Good Morning Hotel Gelsenkirchen City denkt zwar auch, dass zu wenig die Werbetrommel gerührt wurde. Aber: "Die meisten haben sich im Homeoffice wahrscheinlich so gut organisiert, dass es da keinen Bedarf nach einem ruhigen Arbeitsplatz gibt. Auch wenn ich die Idee eigentlich gut finde."

Für die Hotels im Stadtgebiet ist jedoch Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Denn ab 21. Mai dürfen sie nach den Gesprächen von Bund und Ländern für Touristen wieder öffnen.