Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen haben ab Montag mehr Elternteil Anspruch auf eine Notbetreuung ihrer Kinder. Es genügt die Bescheinigung eines Elternteils.

Ab Montag, 23. März, wird Kindernotbetreuung in Gelsenkirchen erweitert. Zum einen haben mehr Beschäftigte einen Anspruch darauf, zum zweiten gibt es verlängerte Angebote einschließlich der Ferien für alle Berechtigten. Vom Montag an haben alle Beschäftigten einen Anspruch auf Notbetreuung, die in kritischen Infrastrukturen beschäftigt sind, dort unabkömmlich sind und eine Betreuung im privaten Umfeld nicht gewährleisten können. Dieser Anspruch besteht jetzt nach einem Beschluss des Familienministeriums in NRW auch, wenn der Partner oder die Partnerin nicht in einem solchen Bereich arbeitet. Es reicht also, wenn ein Elternteil eine entsprechende Bescheinigung vorlegt. Bislang hatte sich die Nachfrage von Eltern nach Betreuung im überschaubaren Rahmen gehalten, 132 Kinder wurden zunächst betreut, in 42 Notgruppen an 28 Grundschulen. Bei weiterführenden Schulen gab es kaum Elternnachfragen.

Ganztagsbetreuung jetzt für alle Berechtigten möglich

Die neuen Regelungen gelten für Schulkinder in den Klassen 1 bis 6 sowie für Kinder, die in Kindertagesbetreuungsangeboten untergebracht sind. Wo ein Ganztagsangebot besteht, ist ab sofort auch eine Betreuung aller Schüler bis in den Nachmittag sichergestellt und zwar auch für Kinder, die gar keinen Ganztagsplatz haben. Bildungsdezernentin Annette Berg: „Diese Regelung ermöglicht es den Kitas und Schulen, die Betreuung der Kinder weiter umfänglich sicher zu stellen. Bislang wurden in Kitas rund 200 Kinder notbetreut, hierdurch rechnen wir mit etwa 100 zusätzlichen Kindern. In 28 von 39 Grundschulen gibt es derzeit 42 Notgruppen. Auch hier rechnen wir mit einer Steigerung.“

Die Umsetzung wird jetzt in den Kindertagesstätten und Schulen organisiert. „Die Erzieherinnen und Erzieher, die Tagespflegepersonen als auch die betreuenden Lehrkräfte leisten in dieser schwierigen Zeit einen wichtigen Beitrag zur Meisterung der Lage“, so Annette Berg. Ausgeweitet wird ab dem 23. März bis einschließlich zum 19. April 2020 auch der zeitliche Umfang der Notbetreuung in Schulen. Ab dann steht die Notbetreuung bei Bedarf an allen Tagen der Woche, also auch samstags und sonntags, und in den Osterferien grundsätzlich mit Ausnahme von Karfreitag bis Ostermontag zur Verfügung. Alle Schulen sind Betreuungsstandort, nicht nur die mit Ganztagsbetreuung.

Anspruch auch ohne bisherige Kitabetreuung möglich

Ab sofort haben zusätzlich Elternteile, die in kritischer Infrastruktur tätig sind, und bislang keinen Betreuungsvertrag mit einer Kita oder Kindertagespflege haben, ebenfalls Anspruch auf Notbetreuung. Näheres zu allen neune Angeboten können Betroffene über die Kita-Hotline 0209 169 5000 oder zur Schulbetreuung direkt bei ihrer Schule erfragen. Das Schulministerium NRW stellt zudem ein Formular zur Verfügung, mit dem die Betreuung beantragt werden kann. Es kann im Internet unter https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulgesundheitsrecht/Infektionsschutz/300-Coronavirus/Antrag-auf-Betreuung-eines-Kindes-waehrend-des-Ruhens-des-Unterrichts.pdf heruntergeladen werden.