Gelsenkirchen. Coronavirus: Ab Montag gilt das Betretungsverbot für Schulen und Kindertagesstätten in Gelsenkirchen. Wie die Stadt Eltern unterstützen will.

Es sind besondere Zeiten, in diesen Tagen rund um die Coronavirus-Krise: Am vergangenen Freitag hatte die Landesregierung NRW beschlossen, dass ab Montag, 16. März, alle Kindertagesstätten und auch die Grund- und weiterführenden Schulen in Gelsenkirchen und ebenso landesweit geschlossen bleiben. Es gilt ein so genanntes Betretungsverbot. Allerdings: Eltern, die in „systemrelevanten Berufen“ tätig sind, können weiterhin eine Betreuung nutzen. Doch auch dabei kommt es stets auf die Umstände an.

Erlass ist eine weitreichende und strenge Entscheidung für Gelsenkirchener Eltern

Die Entscheidung der Landesregierung bewertet Gelsenkirchens Stadträtin Annette Berg am Sonntag im Gespräch mit der Redaktion vor allem mit Blick auf die vielen Eltern, die jetzt vor einem Betreuungs-Dilemma stehen, als „eine weitreichende und strenge Entscheidung“. Diese sei aber ob der aktuellen Lage ihrer Meinung nach angemessen. Und sie sagt auch: „Das ist wirklich schwierig, aber leider nötig.“

Dass viele Eltern nun in einer Ausnahmesituation stecken, dafür hat die Bildungsdezernentin absolutes Verständnis. Vor einem Punkt warnt sie in diesem Zusammenhang aber ganz eindringlich: „Ich rate dringend davon ab, eine Betreuung in privaten Kindergruppen zu organisieren.“

Träger in Gelsenkirchen sollten auf den aktuellen Informationsstand gebracht werden

Nach Bekanntwerden des Erlasses am Freitag hatte die Stadt umgehend gehandelt und für den darauf folgenden Samstag alle Träger von Kindertageseinrichtungen, in der Kindertagespflege und von heilpädagogischen Kindertageseinrichtungen in Gelsenkirchen zu einer großen Gesprächsrunde eingeladen. „Uns als Stadt war es wichtig, die Träger auf den aktuellen Informationsstand zu bringen“, erklärt Annette Berg.

So ist die Hotline erreichbar

Die Stadt wird ab Montag, 16. März, eine Hotline für all die Eltern schalten, die von den Kita- und Schulschließungen betroffen sind.

Die Hotline ist montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr und freitags von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr unter 0209/ 169-9222 erreichbar.

Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage der Stadt: gelsenkirchen.de/corona.

Dabei wurde auch ein gemeinsames Verfahren vereinbart, mit dem die Notbetreuung sichergestellt werden soll – eine Notbetreuung für alle Kinder, deren Eltern zu eben jenen systemrelevanten Berufsgruppen gehören. Systemrelevant sind jene Berufe, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und der medizinischen Versorgung unverzichtbar sind. Das umfasst die Arbeit in Krankenhäusern, Arztpraxen, in Senioreneinrichtungen und ambulanten Pflegediensten, bei Fahrdiensten wie etwa Krankentransporten und Taxis, bei der Feuerwehr, Polizei, bei pharmazeutischen Betrieben, in der Lebensmittelversorgung, bei der Stadtverwaltung, in der Justiz, in der Energieversorgung (Netzbetreiber und Tankstellen), in der Wasserversorgung und der (Abfall-) Entsorgung, aber auch in Kindertageseinrichtungen/Tagespflege. Hinzu kommen auch Mitarbeiter von stationären Einrichtungen der Jugendhilfe und schließlich im Öffentlichen Personennahverkehr.

Bei den Gelsenkirchener Schulen gibt es ein ähnliches Vorgehen

Auch bei den Schulen wird es ein ähnliches Vorgehen geben: Jede Schule wird als Anlaufstelle für eine Notbetreuung offen sein. Am Montag und Dienstag, 16./17. März, wird dies noch für alle Schüler gelten, ab Mittwoch nur noch für diejenigen, deren Eltern zu oben genannten Berufsgruppen gehören und die keine anderweitige Betreuung sicherstellen können.

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Ein Anspruch auf Notbetreuung gilt allerdings nur, wenn beide Elternteile und natürlich auch der alleinerziehende Elternteil in den oben zuvor genannten Bereichen arbeiten. „Wenn nur ein Elternteil in einer der genannten Berufsgruppen tätig ist, greift der Erlass nicht“, erläutert Stadträtin Berg. Wichtig hierbei für alle, die es betrifft: Sie müssen eine Bescheinigung vom Arbeitgeber einreichen. Den Vordruck für den Arbeitgeber erhalten die Eltern in den jeweiligen Einrichtungen, aber auch auf der Homepage der Stadt.

Stadt Gelsenkirchen wird für alle Eltern ab Montag eine Hotline freischalten

Und doch wird es noch eine Vielzahl an Fragen geben. Aus diesem Grund wird die Stadt auch eine Hotline für alle Eltern freischalten. Sie geht am Montagmorgen, 16. März, ab 8.30 Uhr an den Start und ist unter 0209 169 9222 erreichbar. „Wir sind gut vorbereitet, sodass wir auch gut starten können“, verspricht Berg. An den Telefonen werden geschulte Mitarbeiter sitzen, die alle Fragen beantworten sollen. „Das ist unser Ziel: alles abzudecken“, erklärt Berg.

Außer besagter Hotline will die Stadt ab der kommenden Woche auch noch ein digitales Paket anbieten, um den Eltern die ungewohnte Situation zu erleichtern. Dabei sollen dann viele Tipps rund um die Freizeitgestaltung, den Alltag und viele Anregungen eine Erwähnung finden. „Wir wollen die Eltern so gut es geht unterstützen und ihnen helfen“, betont Berg.