Coronavirus: Musiktheater Gelsenkirchen stoppt Spielbetrieb

Gelsenkirchen. Das Musiktheater verzichtet auf Aufführungen. Auch Emschertainment sagt Veranstaltung fürs Wochenende ab: Hazel Brugger und Horst Schroth.

Das Musiktheater im Revier stellt bis auf Weiteres seinen Spielbetrieb ein. Der Grund dafür liegt in diesen Tagen auf der Hand: Es handelt sich hierbei um eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund des Coronavirus. „Die Gesundheit geht vor – das gilt natürlich auch am MiR“, heißt es auf der Facebook-Seite des Musiktheaters. Nach WAZ-Informationen ist es das erste Opernhaus in Deutschland, das seinen Spielbetrieb einstellt.

Der ministerielle Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums hatte Dienstag unmittelbare Folgen in Gelsenkirchen. Der um das Lagezentrum Corona erweiterte Verwaltungsvorstand hat entsprechend reagiert: Alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern müssen bis auf Weiteres in Gelsenkirchen abgesagt werden oder können nur unter Auflagen stattfinden.

Gelsenkirchen: Betroffene Besucher sollen sich schriftlich beim MiR melden

Auch interessant

Eine Gelsenkirchenerin, die Angst hat, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, wird nicht nur beim Hausarzt abgewiesen (Symbolfoto).

Coronavirus: Ärzte weisen kranke Gelsenkirchenerin ab

Von Lena Reichmann

Dazu gehören Fußballspiele, die ohne Publikum ausgetragen werden müssen. Darüber hinaus hat die Stadt entschieden, auch auf jedwede eigene Veranstaltungen weitgehend zu verzichten, wenn ihre Durchführung nicht unbedingt notwendig ist. Das umfasst Infoveranstaltungen ebenso wie Kulturveranstaltungen - und somit auch das Musiktheater.

Dort heißt es: „Bereits erworbene Karten für Veranstaltungen, die ausfallen, können kostenlos gegen spätere Termine oder Gutscheine getauscht werden, oder der Kaufpreis wird zurückerstattet.“ Das MiR kündigt an, zu informieren, „sobald wir wissen, dass wir wieder spielen können“.

Betroffene Besucher werden gebeten, sich möglichst schriftlich zu melden – per E-Mail an theaterkasse@musiktheater-im-revier.de, per Fax an 0209 40 97 260 oder per Post an: Musiktheater im Revier GmbH, Theaterkasse, Kennedyplatz, 45881 Gelsenkirchen. Das MiR bittet um Verständnis, dass eine Rückmeldung gegebenenfalls einige Tage dauern kann.

Auch Emschertainment bietet vorerst keine Veranstaltungen an

Auch interessant

In Gelsenkirchen gibt es einen vierten bestätigten Coronavirus-Fall. Der Patient befindet sich in häuslicher Quarantäne, er wurde am vergangenen Montag getestet (Symbolbild).

Coronavirus: Vierter Krankheitsfall in Gelsenkirchen

Von Nikos Kimerlis

Auch die Emschertainment GmbH wird vorerst keine Veranstaltungen anbieten. „Diese Regelung ist unbefristet, und die Situation wird durch das Lagezentrum Corona täglich neu bewertet“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Veranstaltungen von Hazel Brugger (geplant: 13. März im Musiktheater) und Horst Schroth (geplant: 14. März in der Kaue) sind abgesagt. Für Hazel Brugger gibt es bereits einen Nachspieltermin: 16. November. Für die Veranstaltung mit Horst Schroth werde, so Emschertainment, ein neuer Termin gesucht.

Betroffen ist auch ein Emschertainment-Termin in Bochum: Am 13. März sollte im Ruhrcongress Carolin Kebekus auftreten. Neuer Termin ist hier der 6. August. Zu allen anderen Veranstaltungen der Emschertainment GmbH sollen in den nächsten Tagen weitere Informationen folgen.

Karten für die jeweiligen Veranstaltungen behalten laut Emschertainment für den Nachspieltermin ihre Gültigkeit. Sie können aber auch bei der Vorverkaufsstelle wieder zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden.

Gesundheitsdezernent Wolterhoff: „Es geht darum, weitere Ansteckungen zu verzögern“

„Diese Maßnahme gilt der Vorbeugung und der Verzögerung weiterer Ansteckungen mit dem Coronavirus. Wir wollen das Ansteckungsrisiko minimieren“, so Stadtdirektorin Karin Welge als Leiterin des Lagezentrums Corona.

Auch interessant

Auf dem Heinrich-König-Platz in Gelsenkirchen findet vorerst kein Feierabendmarkt statt. (Archivbild)

Coronavirus: Feierabendmärkte in Gelsenkirchen abgesagt

„Es geht jetzt darum, weitere Ansteckungen zu verzögern, damit gerade für ältere und vorerkrankte Menschen stets Kapazitäten im Gesundheitssystem vorgehalten werden können“, erläuterte Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff.„Wir empfehlen allen externen Veranstaltern dringend, ähnlich zu verfahren“, so Welge.

Das NRW-Schulministerium hatte bereits die Absage schulischer Veranstaltungen jenseits des Unterrichts dringend empfohlen. „Aus Gründen der Vorsorge wird dies ausgeweitet auf alle externen Veranstaltungen an Schulen und Kitas, so Schuldezernentin Annette Berg. Auch jenseits von Schulen und Kitas werden alle Veranstaltungen in städtischen Gebäuden ausgesetzt oder können nur unter Auflagen stattfinden. Der einfache Trainingsbetrieb kann weiter durchgeführt werden. Die Stadt wird ferner in jedem einzelnen Fall prüfen, ob es auch Einschränkungen bei regelmäßigen kleinen und Kleinstveranstaltungen geben wird.