Gelsenkirchen. Gelsenkirchener Schulen verschieben zunehmend geplante Fahrten. Von den Südtirol-Rückkehrern gibt es gute Nachrichten, das Musiktheater reagiert.
Die ersten Gelsenkirchener Schüler – von der Hauptschule am Dahlbusch – sitzen nach ihrer Rückkehr von einer Klassenfahrt aus Südtirol bereits in häuslicher Quarantäne. Der Test auf Coronaviren der fünf Rückkehrer, die unter Erkrankungssymptomen leiden, verlief zwar negativ, alle anderen Betroffenen zeigen bisher keine Symptome. Trotzdem gilt für alle an der Klassenfahrt Beteiligten weiterhin 14 Tage häusliche Quarantäne, die auch überwacht wird. Den ersten drei Gelsenkirchenern, die als infiziert getestet wurden, geht es gut und sie seien auf dem Weg der Besserung, versichert das Gesundheitsreferat.
Schulfahrten in Risikogebiete müssen abgesagt werden
Ob Schulfahrten in Zeiten von Corona stattfinden oder nicht, das entscheiden grundsätzlich die Schulen selbst. Mittlerweile hat allerdings auch das Schulministerium eine klare Richtlinie herausgegeben. Demnach sind „Studienfahrten und Schüleraustausche in Risikogebiete, die bis zum Ende des laufenden Schuljahres durchgeführt werden sollen, von der Schulleitung abzusagen“, heißt es darin.
Auch interessant
Gleiches gelte für Schüleraustausche mit Schülergruppen aus Risikogebieten. Sollte eine kostenlose Stornierung bei Reisen in Risikogebiete oder Gebiete, für die eine Absage empfohlen wird, nicht möglich sein,springt das Land bei den Kostenein. Was als Risikogebiet gilt, dafür gelten die Einschätzungen des Robert-Koch-Institutes. Andere Fahrten sollten Schulen mit der örtlichen Gesundheitsbehörde absprechen.
Spender mit Flüssigseife für Schulen kommen nächste Woche
Die Stadt Gelsenkirchen hat nun am Montag eine Abfrage zu geplanten Schulfahrten gestartet. Die Gesamtschule Berger Feld hat bereits aus eigenem Antrieb zwei geplante Fahrten nach Rom und nach England verschoben. „Wir konnten die Romreise auf den August verschieben und Stornierungskosten für die Eltern vermeiden. Und auch die Englandfahrt kann voraussichtlich auf den August umgebucht werden“, erklärt Schulleiterin Maike Selter-Beer erleichtert. Im Moment würden hausintern aber auch Tagesausflüge und Unterrichtsfahrten überdacht. Informationen darüber, wie mit Schülern umzugehen sei, die in Quarantäne gehen müssen, gebe es noch nicht.
Auch interessant
In einer Information an alle Schulen wird die Installation von Flüssigseife in Einmalspendern für Anfang bis Mitte nächster Woche angekündigt; früher sei das wegen großer Lieferengpässe nicht möglich, heißt es aus der Verwaltung. Alle städtischen Mitarbeiter werden in einem gesonderten Schreiben aufgerufen, bei Publikumsverkehr einen „ausreichenden Abstand von zur Zeit circa 1 bis 1,50 Meter zu halten“. Auch über Niesetikette und die Wirksamkeit von korrektem Händewaschen wird darin informiert.
Musiktheater bietet Verunsicherten Kartentausch an – Vorstellungen laufen
Das Musiktheater im Revier mit seinen 1004 Plätzen im Großen Haus überschreitet ganz knapp die Besuchergrenze, ab der Gesundheitsminister Jens Spahn zu Veranstaltungsabsagen rät. Veranstaltungen absagen mag man im MiR bisher nicht, man stehe aber in ständigem Austausch mit dem Gesundheitsamt und habe auch bereits die Plakate mit den Hinweisen zum Gesundheitsschutz im Haus aufgehängt.
Gästelisten gibt es derzeit ebenfalls noch nicht, auch das könnte sich aber noch ändern, hält MiR-Sprecherin Anna-Lea Knubben für denkbar. Bereits jetzt können Besucher gekaufte Karten für Veranstaltungen auf einen späteren Termin schieben und tauschen oder zur Not auch ganz zurückgeben im Tausch gegen eine Gutschrift. Allerdings werden bei Umbuchungen jeweils drei Euro Systemgebühr fällig. Die nächste Premiere – Madama Butterfly – steht am 28. März ins Haus.
Veranstalter entscheiden über Absage von Arena-Events
Großveranstaltungen in der Veltins-Arena abzusagen, ist (Stand Montagmittag) noch nicht geplant. Die für den 28. März geplante 90er-Party soll laut Kim Füngeling vom Veranstalter Pro Event stattfinden, wenn das örtliche Gesundheitsamt keine Absage anordnet. Allerdings wird es dort verstärkte Sicherheitsmaßnahmen geben wie zusätzliche Desinfektionsmittel und eine Namensliste, in die sich Besucher eintragen können. Generell entscheidet nicht das Management der Arena, ob ein Event abgesagt wird, sondern der Veranstalter, heißt es auf Nachfrage der Redaktion.