Hattingen. Veränderung auf dem Zeitungsmarkt in Hattingen: Zum Jahreswechsel 1967-68 erscheint erstmals die WAZ in der Ruhrstadt. Von damals bis heute.
„Stadt wünscht sich Partnerschaft“, titelt die WAZ Hattingen in ihrer ersten Ausgabe zum Jahreswechsel 1967-68 und berichtet über ein bewegendes Thema in der Stadtgesellschaft – die bevorstehende Neuordnung der kommunalen Ämter und Ortschaften und den damit verbundenen Zusammenschluss der Stadt Hattingen etwa mit Blankenstein und Welper. Zwei Jahre später soll sich alles ändern – auf dem Zeitungsmarkt passiert dies bereits an diesem 30. Dezember.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++
Im Jahr 1948 gründen Jakob Funke und Erich Brost die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Über die Jahre wird sie größer und siedelt sich in immer mehr Ruhrgebietsstädten an. So auch in Hattingen, wo Wolfgang Kalkuhl ihr erster Lokalchef wird. Als optischen Blickfang wählt er für die Premiere ein Stadtbild aus dem Jahr 1659, das rund 15 Jahre zuvor im Staatsarchiv in Münster gefunden wurde.
Was zudem wichtig ist: Wird die Straßenbahn (und damit die beliebte Linie 8 zwischen Blankenstein und Hattingen) aus der Innenstadt in die Peripherie verlegt? Bekommt das (Jungen-)Gymnasium an der Waldstraße einen Anbau?
Blick in die Geschichte der Hattinger Zeitungen
Doch blicken wir zurück in die Hattinger Geschichte: Carl Hundt gibt im Jahr 1849 die erste Zeitung für die Ruhrstadt heraus – es sind die Märkischen Blätter. In seinem Antrag auf die Herausgabe schreibt er, dass sie „auf dem Boden der konstitutionellen Monarchie“ stehen und „in diesem Sinne von Zeit zu Zeit leitende Artikel liefern“ werden. Nach seinem frühen Tod übernimmt seine Frau Friederike erfolgreich die Firma – 1863 zählt die Zeitung 500 Abonnenten bei 5000 Einwohnern. Knapp 20 Jahre später werden die Märkischen Blätter in Hattinger Zeitung umbenannt.
>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel
Die Gleichschaltung der Nazis bringt die Zeitung auf Linientreue und gibt ihr einen neuen Namen: „Heimat am Mittag“. Nach Kriegsende erlauben die Alliierten die Fortführung der Zeitung, aus der 1966 der Ruhr-Anzeiger wird.
Die Entwicklung der WAZ Hattingen
Zurück zur WAZ: In Wolfgang Kalkuhls Jahre fallen mehrere unternehmerische Entscheidungen der Zeitungsgruppe. Im März 1972 etwa wird der Ruhr-Anzeiger gekauft, jahrzehntelang prangt das Signet anschließend noch neben dem roten WAZ-Logo auf dem Titel. Auch wird die Westfälische Rundschau übernommen, was zu einer Gemeinschaftsredaktion für die lokale Berichterstattung führt.
Jubiläum: 75 Jahre WAZ
Jakob Funke und Erich Brost haben im Jahr 1948 die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) gegründet. Am 3. April diesen Jahres erscheint die erste Ausgabe in Bochum. Dreimal pro Woche, sechs Seiten – so sehen die ersten Ausgaben der WAZ aus.
Im Jahr 1953 folgt der Umzug nach Essen. Heute erreicht die FUNKE Mediengruppe auf allen journalistischen Kanälen mehrere Millionen Menschen.
In Hattingen startete die WAZ schließlich mit der Ausgabe zum Jahreswechsel 1967/68 am 30. Dezember 1967. Somit ist das Medien-Unternehmen seit inzwischen 55 Jahren in der Ruhrstadt präsent.
Redaktionssitz ist am Flachsmarkt, erst Mitte der 1980er-Jahre geht es an die Große Weilstraße 19. Kurz zuvor wird Kalkuhl als Redaktionsleiter von Axel Bernatzky abgelöst – und der lokale Sport, über den zuvor nur sporadisch an zwei oder drei Tagen in der Woche berichtet wurde, ist nun ein fester Bestandteil der Ausgabe. Auch Sprockhövel bekommt im Laufe der Zeit eine eigene Seite.
>>> Folgen Sie unserer Redaktion auf Facebook – hier finden Sie uns
Hans Wienholt wird Lokalchef, im Jahr 1995 übernimmt Christoph Meinerz die Leitung der Redaktion. Er führt die WAZ Hattingen und Sprockhövel auch ins neue Jahrtausend.
Digitale Transformation
Heute arbeiten sieben Redakteurinnen und Redakteure für die WAZ Hattingen. Ulrich Laibacher leitet die Redaktion seit dem Jahr 2005. Gemeinsam wird die digitale Transformation vorangetrieben – denn inzwischen gibt es schon lange nicht mehr nur die gedruckte WAZ: Nein, sie steht auch digital fürs Handy oder Tablet als E-Paper bereit – zudem gibt es WAZ-Plus im Internet auf www.waz.de/hattingen.
>>> Blitzlichter des 20. Jahrhundert
- Til Schweigers Tage auf der Henrichshütte
- „Schandmauer“: Mahnmal und Zeichen der Solidarität
- 7 Kilometer Luftbrücke zwischen Sprockhövel und Hattingen
- Als die Scorpions die Ruhrwiesen rockten
- Olympia-Gold für Hattingen: Ruderhaus wird zum Tollhaus
- Los entscheidet über neuen Bürgermeister in Hattingen
- Aus für Henrichshütte mit einem lauten Knall
- Karneval mit Quetschkommode und Bollerwagen
- Tausende strömen zum Baden in der Ruhr nach Hattingen
- Als der Markenname Hill in Hattingen verschwunden ist
- Was Paul Breitner und Gerd Müller in Hattingen gemacht haben
- Die Invasion der Kelly-Fans auf dem Untermarkt
- Für die allgemeinen Bedürfnisse der Bürger in Hattingen
- Wie Hattingen in den Zwanzigern zur Hitler-Hochburg wird
- Ende der Doppelspitze – Liebig kommt für Wüllner
- Die Nacht, in der die Ruhr die Stadt Hattingen überflutet
- Oliver Bierhoff kommt als Trauzeuge in Hattingen vorbei
- Dieser Brand an der Unionstraße bleibt ein Rätsel
- Frank Wagners Schuss ins Glück für den TuS Hattingen
- Mönninghoff: Der erste große Arbeitskampf in Hattingen
- Vor 90 Jahren: Der erste NS-Mord in der Stadt Hattingen
- Straßenbahnen in Hattingen: Die letzte Fahrt der Linie 8
- Vor 50 Jahren: Hattingens Abschied von Weygands Wahrzeichen
- Als die Ruhr in Hattingen ein neues Bett bekommen hat
- Isenburg-Ruine: Die Buddel-AG ist in Hattingen legendär
- Hattingen in den 1960ern: Willy, der Kanzler und ein König
- Hattingen 1924: Für die Schwachen – und für die Kranken
- Empörung beim Erstkontakt mit den Eisenmännern
- Klare Ansage des Bürgermeisters: „Altstadtfest wiederholen!
- Schulenburg erlebt erste Krise am ersten Tag
- In Zeitlupe fällt die Blechbüchse 1994 zu Boden
- Als Rudi Carrell 1988 in die Altstadt rollte
- Schrecklicher Mord mit einem Highlander-Schwert
- EvK Hattingen gegründet: Sechs Goldmark für die erste Klasse
- Hattingen 1985: Im Rathaus regiert die „Filzokratie“!
- Hattingen 1938: Nazis zerstören Synagoge und jüdisches Leben
- Kemnade in Hattingen: Naturkatastrophe und die gewollte Flut
- Der erste Skilift des Ruhrgebiets entsteht 1987 in Hattingen
- Wie der „Der Blaue Planet“ in Hattingen die Herzen eroberte
- Mutter Beimer lernt an diesem Lyzeum fürs Leben
- Neues Rathaus wird mit teurem Champagner gefeiert
- Henrichshütte Hattingen: Erst fließt Eisen – dann die Tränen
- Juden in Hattingen: Deportiert oder aus der Stadt vertrieben