Eifersucht: News, Berichte & Hintergründe
Die einen halten Eifersucht für einen Liebesbeweis, die anderen für ein Zeichen mangelnden Selbstbewusstseins. News, Infos und Berichte.
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Eifersucht in der Partnerschaft kann bis zu einem gewissen Grad positiv sein und Paare noch enger zusammenschweißen. Wird sie jedoch zur krankhaften Eifersucht, kann sie die Beziehung auf eine harte Probe stellen und nicht selten zur Trennung führen. Ab wann Eifersucht neurotisch ist, wie man mit den negativen Gefühlen umgeht und weitere Antworten zum Thema Eifersucht finden Sie hier.
Was ist Eifersucht?
Eifersucht ist eine emotionale Reaktion, die oft mit Neid verwechselt wird. Während Neid aus dem Bedürfnis erwächst, etwas zu haben, was ein anderer besitzt, ist Eifersucht laut Experten die Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung durch den Verlust einer Person oder eines Gegenstands von persönlichem Wert. Diese Bedrohung kann real oder eingebildet sein und wird häufig von Gefühlen wie Unsicherheit, Trauer und Wut begleitet.
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Wie verhält sich ein eifersüchtiger Mensch?
Das Wort „Eifersucht“ leitet sich vom althochdeutschen „eiver“ („das Bittere“) und „suht“ („Krankheit“) ab. Ursprünglich bedeutete „Eifersucht“ also „krankhafte Verbitterung“ oder „Bitterkeit“. Und auch heute trifft der Begriff noch seine Bedeutung: Er beschreibt Menschen, die sich häufig besitzergreifend verhalten, ständig nach Bestätigung suchen oder ihrem Partner grundlose Vorwürfe machen und ihn sogar ausspionieren. Verhaltensweisen also, die eine Beziehung auf Dauer verbittern oder regelrecht vergiften können.
Weitere Merkmale eifersüchtiger Personen sind:
- Misstrauen: Überprüfen von Aussagen und unbegründeter Verdacht, dass der Partner oder die Partnerin untreu ist oder „ungebührliches“ Interesse an anderen Personen hat.
- Kontrollbedürfnis: Kontrolle von Chatnachrichten und Einschränkung von sozialen Medien oder Kommunikationsplattformen
- Überhöhte Erwartungen: häufige Auseinandersetzungen und Konflikte über die Ansprüche des eifersüchtigen Partners an den anderen.
Wann ist Eifersucht berechtigt?
Eifersucht kommt bis zu einem gewissen Grad in fast jeder Beziehung vor. So geben laut der Dating-Plattform „Lemon Swan“ 80 Prozent der Deutschen an, selbst manchmal eifersüchtig zu sein. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine „leichte Eifersucht“. Sie tritt situationsbedingt auf, etwa wenn der Partner durch sein Verhalten Misstrauen erweckt. Bei dieser Form lässt sich der Eifersüchtige aber schnell vom Partner überzeugen, dass kein Grund zur Sorge besteht.
Bei der „mittleren Eifersucht“ tritt die Eifersucht häufiger auf, bleibt aber immer noch situationsabhängig. Beide Formen der Eifersucht können noch als Liebesbeweis gedeutet werden.
Erfahrungsbericht: Ein Vater bekennt sich – „Ich bin eifersüchtig auf meine Kinder“.
Wann ist Eifersucht toxisch?
Was nicht mehr als Zeichen der Liebe angesehen werden kann, ist krankhafte Eifersucht. Eifersucht wird neurotisch, wenn sie unbegründet und situationsunabhängig auftritt. Das Verhalten beruht also ausschließlich auf eigenen Unsicherheiten und Ängsten und nicht auf realen Anzeichen einer Bedrohung. Meist nimmt die krankhafte Eifersucht auch extreme Formen wie übertriebenes Misstrauen, Kontrollverhalten und Manipulation an.
Weitere Warnsignale für krankhafte Eifersucht sind:
- Emotionale Abhängigkeit: Betroffene haben das Gefühl, ohne den Partner nicht leben zu können und brauchen ständig dessen Bestätigung.
- Selbstaufopferung: Betroffene stellen sich und ihre Bedürfnisse zurück, um dem oder der Geliebten zu gefallen.
- Verlustangst: Eifersüchtige Menschen haben Angst, ihren Partner zu verlieren, obwohl es keine objektiven Anzeichen für einen Verlust gibt.
- Isolieren: Betroffene ziehen das „Gehege“ um Ihren Partner möglichst klein, in dem Glauben, dadurch die Partnerschaft vor Fehltritten zu bewahren.
Was sind die Ursachen für Eifersucht?
Die Ursachen für Eifersucht sind vielfältig und reichen von individuellen Unsicherheiten und Selbstwertproblemen bis hin zu früheren Betrugserfahrungen durch Ex-Partner oder Verlusterfahrungen durch Familienangehörige.
Psychologen weisen auch auf das Bindungsverhalten hin, das in der Kindheit geprägt wird und das Verhalten in Beziehungen im Erwachsenenalter beeinflusst. Ein unsicheres Bindungsmuster seitens der Eltern kann beispielsweise eine erhöhte Anfälligkeit für Eifersucht in späteren Partnerschaften nach sich ziehen.
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Wie kann Eifersucht überwunden werden?
Unbegründete und krankhafte Eifersucht entsteht meist dann, wenn Menschen ein geringes Selbstwertgefühl haben und deshalb glauben, dass alle anderen attraktiver, intelligenter und besser sind. Letztlich sind es die Selbstzweifel, die die Betroffenen daran zweifeln lassen, dem Partner so zu genügen, wie sie sind. Das beste Mittel gegen Eifersucht ist daher ein gesundes und positives Selbstwertgefühl. Oder wie es der österreichische Schriftsteller Robert Musli einmal ausdrückte: „Wer sich selbst nicht richtig liebt, kann auch andere nicht lieben.“
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