Brilon. Man kommt nicht perfekt als Eltern auf die Welt. Zum Glück gibt es Hilfen für junge Familien: zum Beispiel Hebamme Kathrin Ströthoff.
„4100 Gramm“, liest Kathrin Ströthoff von der Anzeige der Federwaage ab und lächelt zufrieden. Zwei kleine Babyfüßen schauen aus dem bunten Wiegetuch heraus. Baby Lara verschläft alles - auch das Wiegen. Hausbesuch der Hebamme. Die frischgebackene Zweifach-Mama Ann-Cristin Falken (30) hat dank der großen Tochter Nele (3) schon viel Erfahrung - aber vieles gerät wieder in Vergessenheit.
Nicht als Eltern geboren
Als Eltern kommt man nicht auf die Welt. Vieles muss man lernen, erfahren, sich abgucken. In unserer Serie wollen wir jungen Familien ein paar Tipps geben, die wir uns bei Fachfrauen und -männern abgeguckt haben oder die wir als Eltern selbst gemacht haben. Viel Spaß beim Lesen!
Was hilft gegen Schnupfen?
Deshalb hat sie einige Fragen beim Besuch der Hebamme. Erst seit fünf Wochen ist die kleine Lara auf der Welt. Sie schlummert friedlich auf dem Sofa unter einer Decke und lasst sich von der Unterhaltung der Frauen nicht stören. „Was hilft gegen Schnupfen? Die Tropfen aus der Apotheke helfen nicht.“ Ihre Hebamme nickt. „Versuch es besser mal mit Muttermilch. Einfach ein paar Tropfen in die Nase. Oder du massiert mit Öl zur Nase hin“, sagt Kathrin Ströthoff und zeigt genau, wie es geht.
„Kann ich ab nächster Woche ein bisschen Sport machen?“, fragt die junge Mutter. „Ja, aber trainier’ nur die schrägen Bauchmuskeln“, antwortet die Hebamme aus Gudenhagen. „Und denk dran: Der Beckenboden ist das Wichtigste.“ Die Frauen kennen sich schon eine Weile - Ann-Cristin Falken hat bei der Hebamme den Geburtsvorbereitungskurs gemacht und mit Tochter Nele dann den Geschwisterkurs besucht - da haben sie gelernt, wie sie die Babyschwester begrüßen kann.
Den Start ins Familienleben begleiten
„Jetzt will Nele sogar beim Baden von Lara helfen“, erzählt die stolze Mama. Von Eifersucht bislang keine Spur, so soll es gerne weitergehen. „Beim Start ins Familienleben darf ich dabei sein - das ist schön“, sagt Ströthoff. „Wenn die Mütter mich anrufen, dann ist das ein Vertrauensbeweis. Ich freue mich, dass ich mich um sie kümmern darf.“ Die Hebamme betreut die Frauen in der Schwangerschaft, bei der Geburt zu Hause oder im Geburtshaus in Paderborn und dann im Wochenbett mit Mitgefühl und einigen Tipps und Tricks. „Für mich ist das der schönste Beruf“, sagt Ströthoff und strahlt über das ganze Gesicht. Der Hausbesuch ist zu Ende, sie hat noch ein bisschen Zeit für ein paar Fragen. Eigentlich wollte sie Krankenschwester werden. Beim Praktikum fürs Fachabitur hat sie dann ihre erste Geburt erlebt. „Da war es um mich geschehen.“ Sie hat nach mittlerweile 25 Jahren als Hebamme immer noch Respekt vor jeder Geburt. „Es ist ein besonderer Moment, am Anfang des Lebens dabei zu sein“, sagt die Gudenhagenerin und strahlt noch ein bisschen mehr.
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