Gevelsberg. Der Zusammenstoß mit dem eifersüchtigen Ehemann steckt dem Mann auch ein Jahr später noch sichtbar in den Knochen.
In seiner Eifersucht ließ sich ein Gevelsberger zu einigen bösen Drohungen hinreißen. Sein Nebenbuhler bekam Todesangst und zeigte den 49-Jährigen an. Der gab auf der Schwelmer Anklagebank zu, „nicht ganz astrein“ gehandelt zu haben.
„Ich mach‘ dich einen Kopf kürzer, wenn du nicht meine Frau in Ruhe lässt!“, soll der Angeklagte seinem Nebenbuhler lautstark gedroht haben. Um seiner Wut noch mehr Nachdruck zu verleihen, knallte er seinem Kontrahenten noch vor den Latz: „Ich bring‘ dich um!“ Und das an einem Herbstabend vergangenen Jahres mitten auf einem dunklen Parkplatz in Gevelsberg. Da wurde dem anderen Mann (ebenfalls 49) angst und bange. Er zeigte den Gevelsberger an und grub sich von nun an zu Hause ein, brach den Kontakt zu der Frau ab.
Bemühung um gepflegte Wortwahl
Der Angeklagte, ein kerniger Typ, der sich nicht alles gefallen lässt, trat vor Gericht relativ bescheiden auf und bemühte sich um eine sehr gepflegte Wortwahl. In kunstvoll gedrechseltem Deutsch gab er zu: „Ich sagte, er möge es unterlassen, meine Frau zu belästigen, sonst könnte es sein, dass er irgendwann einmal ein bisschen was um die Ohren bekäme. Na ja, ich war ein bisschen eifersüchtig. Vielleicht auch ein bisschen angesäuert. Das gebe ich ja auch zu. Aber mit dem Tode bedroht habe ich ihn nicht.“
Das sagte der Zeuge anders aus. Der Zusammenstoß mit dem eifersüchtigen Ehemann steckte ihm auch ein Jahr später noch sichtbar in den Knochen. Nervös lugte der Mann um die Ecke, als er den Gerichtssaal betrat. Mit vorsichtigen Schritten ging er zum Zeugenstand und vermied es, dem Angeklagten ins Gesicht zu schauen, der ihn böse anfunkelte. „Seine Frau hat mir damals geschrieben, weil sie sich für meine gemeinnützige Arbeit interessierte. Einmal holte ich sie auf einen Kaffee ab. Da war er schon sehr aggressiv. Schon kurz darauf, wir saßen kaum im Café, schrieb er mir Nachrichten nach dem Motto ‚Bring mir meine Frau zurück! Ich weiß, wo du wohnst!‘ Und am 17. September drohte er mir auf dem Parkplatz.“
Zeuge beteuert keinerlei Kontakt
Der Zeuge beteuerte, keinen Kontakt mit der Frau zu haben. „Ich habe die Wohnung gewechselt. Ich habe richtig Angst vor ihm.“ Dazu bot er der Richterin an, sich seinen Handyverlauf anzuschauen, damit auch wirklich klar wäre, dass er zu der Ehefrau absolut keinen Kontakt hätte. Nachdem der Zeuge auf Zehenspitzen den Gerichtssaal wieder verlassen hatte, legte die Richterin den Prozessbeteiligten die Einstellung des Verfahrens nahe. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft stimmte zu. Und der eifersüchtige Ehemann erklärte gönnerhaft, er sei einverstanden, 300 Euro Geldbuße zu zahlen, um seinen wütenden Ausrutscher zu sühnen.