Fröndenberg/Dortmund. Der Mann, der einen Mendener mit einem Messer im Himmelmannpark schwer verletzt haben soll, könnte aus Eifersucht heraus gehandelt haben.

Ist sie der Grund für die brutale Messerstecherei im Oktober im Fröndenberger Himmelmannpark? Im Prozess vor dem Dortmunder Landgericht sagte nun die Freundin des mutmaßlichen Opfers aus. Der damals so schwer verletzte 26-Jährige begleitete die junge Frau auch zur Gerichtsverhandlung, durfte allerdings nicht im Saal bleiben.

Konnte die junge Frau also das Gericht bei der Suche nach der Wahrheit über den 18. Oktober 2019 einen deutlichen Schritt nach vorne bringen? Schließlich ist es ihr Freund, mit dem sie auch damals schon zusammen war, der nach schweren Stichverletzungen nur mit Glück und durch eine Notoperation überlebt hat.

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Der mutmaßliche Angreifer, der 34 Jahre alte Angeklagte, ist mit ihr gut bekannt und soll seinen damals noch guten Freund deshalb angegriffen haben, weil er die Beziehung der 18-Jährigen zu ihrem 26-jährigen Freund beenden wollte. Eifersucht könnte dabei eine Rolle gespielt haben.

Die junge Frau berichtete nun vor dem Dortmunder Landgericht, die elektronische Kommunikation des 34-jährigen syrischen Asylbewerbers in 2019 mit ihr hätte sie durchaus als Annäherungsversuch und Flirtversuch verstanden. Wiewohl der Beschuldigte auch in einer Beziehung lebt. Alle drei kannten sich, weil sie nach ihrer Ankunft in Deutschland zunächst in Menden untergebracht waren.

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Die junge Frau lebt nun in Düsseldorf. Sie erzählte, ihre Familie, allen voran der Vater, sei immer noch nicht einverstanden mit der Beziehung zu dem mutmaßlichen Opfer der Bluttat, welches weiterhin in Menden lebt. Zwanglose Beziehungen ohne Absicht zu heiraten, seien in ihrem Kulturkreis eben unüblich. Aber trotz allem seien sie weiter ein Paar.

In Tatnacht nicht mit im Park

Über den versuchten Mord bei der Messerstecherei konnte die 18-Jährige aber wenig erzählen. Am späten Abend war sie nicht im Himmelmannpark. Und ihr Freund habe ihr im Nachhinein zu dem Geschehen auch fast gar nichts erzählt: „Er wollte darüber nicht reden. Und deshalb habe ich auch nicht weiter gefragt.“ Und so fehle ihr auch eine mögliche Erklärung für den brutalen Angriff. Ihre Vernehmung wird am nächsten Verhandlungstag fortgesetzt, bis dahin sollen weitere Nachrichten zwischen ihr und dem Angeklagten übersetzt werden.

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Der 34-Jährige selbst machte sich in der Verhandlung eifrig Notizen. Er wirkt hochkonzentriert, hatte auch seine bisherigen Aussagen – welche die Messerstiche als Notwehr darstellten – detailliert schriftlich vorbereitet. Er wiederholte auch ausführlich einige Passagen, die er schon geschildert hatte. Staatsanwalt Henner Kruse riss daher der Geduldsfaden: „Sie sollten so langsam zu Potte kommen und nicht alles wiederholen.“ In der Verhandlung hatte auch die Ehefrau des Angeklagten als Zeugin ausgesagt. Die 20-Jährige konnte zu der eigentlichen Tat aber nichts aussagen. Sie berichtete davon, wie sie wenige Tage später auf ihrem Weg mit dem Bus nach Menden verfolgt wurde von unbekannt gebliebenen Personen. Wie genau das im Zusammenhang mit der Messerstecherei steht, ist aber noch nicht klar.

Das Gericht will auch das mutmaßliche Opfer zu einem späteren Termin noch einmal verhören.

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