Bad Berleburg. . Der Angeklagte widerspricht den Vorwürfen nicht. Er kann sich aber an nichts mehr erinnern. Richter Torsten Hoffmann gibt ihm noch eine Chance.

War Eifersucht im Spiel? Handelte es sich um eine Beziehungstat, wegen der am Dienstag ein 34-jähriger Bad Berleburger auf der Anklagebank saß. Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung heißt es in der Anklageschrift von Oberamtsanwältin Judith Hippenstiel. Ende November 2017 war der Mann mit seiner besten Freundin und deren Ex zum Shoppen nach Siegen, dann auf den Weihnachtsmarkt in Weidenau gefahren. Morgens gekifft hatte der Angeklagte, danach mehrere Glühwein getrunken. Abends saßen die drei in der Wohnung der Freundin. Dann kam es zur Eskalation.

Erinnerungslücke

Unvermittelt schlug der Beschuldigte die 25-Jährige, beleidigte einen Polizeibeamten und zertrümmern von mehreren Türen. Der 34-Jährige leugnete die Taten nicht, habe allerdings „einen Filmriss“ und wisse von nichts mehr. Jetzt weiß er aber: Wenn er sich nicht am Riemen reißt, wird die fünfmonatige Bewährungsstrafe fällig. Die 150 Stunden gemeinnützige Arbeit indes muss er ableisten und eine Drogen-Therapie fortführen. Denn der Mann hat selbst erkannt, dass Alkohol und Drogen leicht zu Straftaten führen können. Deshalb hatte er sich direkt nach der Tat schon freiwillig einer längeren Therapie unterzogen. Das Urteil ist rechtskräftig.