Hagen. . Attacke in Augustastraße: Obwohl er selbst lebensgefährlich verletzt wurde, wird ein 33-Jähriger wegen versuchten Totschlags angeklagt.

Die blutige Attacke aus der Augustastraße vom 12. Juli kommt vor Gericht: Staatsanwalt Nils Warmbold hat Anklage wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung gegen einen 33-Jährigen erhoben. Dabei war dieser selbst schwer verletzt worden. Ein 37-Jähriger hatte ihn am helllichten Tag in Wehringhausen mit einem Messer in den Oberkörper gestochen. Nur eine Notoperation rettete sein Leben.

Der 37-Jährige selbst hat aber keine strafrechtlichen Folgen zu fürchten: Der Staatsanwalt hat das Verfahren gegen ihn eingestellt. Eine Notwehr-Handlung könne nicht ausgeschlossen werden. Vielmehr hat nach dem Stand der Ermittlungen der nun angeklagte 33-Jährige versucht, den 37-Jährigen mit einer Pistole zu töten. Nur weil diese nicht richtig funktionierte, soll ihm dies nicht gelangen sein. Er schlug dem 37-Jährigen dann aber mit dem Knauf der Waffe auf den Kopf, bevor der 37-Jährige zustach und den Angreifer schwer verletzte.

Wohl kein Bezug zum Rockermilieu

Der eigentliche Ablauf der brutalen Auseinandersetzung scheint damit klar, nicht aber das Motiv für die Schüsse, die der 33-Jährige wohl abgeben wollte. Eifersucht könnte eine Rolle gespielt haben. „Das kann letztlich nicht wirklich geklärt werden“, so Staatsanwalt Warmbold. Dies liege auch daran, dass potenzielle Zeugen keine zielführenden Aussagen gemacht hätten.

Dass Auseinandersetzungen im Rockermilieu eine Rolle gespielt haben, schließen die Ermittler aber weiterhin aus. Der Verdacht war aufgekommen, weil der 37-Jährige, auf den geschossen werden sollte, als Anwärter auf eine Bandidos-Mitgliedschaft gilt und eine entspreche Kutte am Tatort lag.

Bandidos schweigen zu neuer Tat

Keinen Durchbruch gibt es bei den Ermittlungen zu dem Schuss in der Frankfurter Straße am vergangenen Freitag. Die Polizei stößt auf

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Schweigen. Zwar ist das Opfer, ein 25-Jähriger, inzwischen vernehmungsfähig: „Er spricht aber nicht mit uns“, so Staatsanwalt Warmbold. Auch hier wird eine Verbindung zum Rockermilieu geprüft, weil das Opfer Anwärter auf eine Mitgliedschaft sein soll. Ob das so ist, bleibt unklar. „Wir kommentieren das Ganze nicht“, sagt ein Sprecher des Hagener Bandidos-Chapters auf Anfrage der WESTFALENPOST.

Zäh bleiben auch die Ermittlungen im Fall der Messerattacke auf einem Tankstellengelände in Eilpe im Juli. Auch hier war das Opfer wohl ein Anwärter auf eine Bandidos-Mitgliedschaft. Und auch hier schweigen potenzielle Zeugen und das Opfer.