Siegen. Ein 26-jähriger Mann aus Siegen muss sich vor Gericht verantworten: Aus Eifersucht soll er äußerst brutal auf sein Opfer eingeprügelt haben.
Seit Juli steht ein 26-jähriger Siegener vor Gericht, dem ein ganzes Paket von Anklagepunkten vorgeworfen wird: Von Drogenhandel bis schwerer Körperverletzung.
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Der Angeklagte soll aus Eifersucht in eine Wohnung in Geisweid eingedrungen sein und deren Besitzer schwer verletzt haben. Am Dienstag sagt der Geschädigte aus, der beinahe ein Auge verloren hätte. An jenem 18. April 2018 sei die Freundin des Angeklagten bei ihm gewesen, um einen Ersatzschlüssel abzuholen, so der Mann (49). Der Angeklagte sei nicht mit in die Wohnung gekommen, „weil er wusste, dass ich ihn nicht sehen wollte“. Die junge Frau „war wie meine kleine Schwester“, so der Zeuge. Ein paar Wochen zuvor habe sie ihn weinend angerufen, weil ihr Freund sie geschlagen habe. Dass sie wieder mit ihm zusammen war, „habe ich nicht verstanden“. Das spätere Opfer habe die Frau dann zu einem Bekannten begleitet und sei in seine Wohnung zurück. Wegen eines Gichtanfalls sei es ihm nicht gut gegangen.
Ohne Operation hätte der Siegener wohl das Auge verloren
Plötzlich habe der Angeklagte vor der Tür gestanden, habe laut geklopft und gedroht, die Tür einzutreten. Der Zeuge stand auf, öffnete und der aggressive Mann ging auf ihn los. Er habe noch versucht, den anderen wegzuschubsen, habe aber sofort einen Schlag gegen Kopf bekommen. „Ich habe gleich gerufen ‚Mein Auge’ und wusste, da ist etwas durchgebrochen.“ Der Angeklagte habe ihn in den Schwitzkasten genommen und immer wieder auf den Kopf geschlagen. Der Mann brach zusammen, bekam „mindestens 20 Tritte, immer wieder gegen den Kopf, immer wieder auf das Auge“. Mehrfach habe der andere gebrüllt „Das ist meine Frau“.
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Schließlich habe er dem Angreifer klarmachen können, dass sie schon lange nicht mehr in der Wohnung war. „Praktisch alle haben mit ihr geschnackselt. Nur ich nicht. Dass ich es dann abbekomme, ist schon ein komischer Schlag des Schicksals“, findet der Zeuge, der einen Jochbeinbruch erlitt. Rund um das Auge sei alles kaputt gewesen, bestätigt Richterin Elfriede Dreisbach. Der Mann musste operiert werden. Er ist sicher, dass der Angeklagte einen Schlagring einsetzte und angestiftet wurde. Ein Bekannter habe später gesagt, dass er die Tat organisiert habe: „Du hattest das verdient“.
Einige Zeit nach dem Vorfall trafen Täter und Opfer erneut aufeinander. Statt einer Entschuldigung habe der Angeklagte ihn bedroht: Er solle aussagen, zuerst geschlagen zu haben – er komme irgendwann wieder aus der Haft.
Verbindung zu 1000 Ecstasy-Tabletten ist Siegener zur Zeit nicht nachweisbar
Mehrere Atteste bestätigen dem Zeugen Angstzustände, Depressionen und Schlaflosigkeit. Verteidiger Andreas Trode findet es komisch, dass Allgemeinmediziner die Papiere unterzeichneten.
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Der Angeklagte äußert sich weiter nicht zu dieser Tat, gibt aber zu, Drogen an Minderjährige verkauft zu haben. Die Prozessbeteiligten gehen davon aus, dass „maximal drei oder vier Jahre“ an Höchststrafe auf den Angeklagten zukommen.
Ein weiterer Zeuge, der beim Verkauf von 1000 Ecstasytabletten verhaftet wurde und die Drogen mit dem Angeklagten in Verbindung gebracht hatte, verweigerte am Dienstag die Aussage. Ohne die Aussage lasse sich diese Anklage kaum beweisen, stellt die Richterin fest.
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