Siegen. Ein 32-Jähriger hat in Siegen quer über die Frankfurter Straße auf seine Ex-Lebensgefährtin geschossen. Hinterher ließ er sich widerstandslos festnehmen.
Für einen Großeinsatz von rund 15 Spezialkräften eines Sondereinsatzkommandos – angerückt aus Dortmund und Bochum – sorgte am Freitagmorgen gegen 8.30 Uhr ein 32-Jähriger in einem Wohnhaus in der Frankfurter Straße im Bereich vom Schleifmühlchen.
Der Mann hatte aus seiner Wohnung heraus mit einer Luftpistole auf die Fenster seiner unweit wohnenden ehemaligen Lebensgefährtin geschossen. Die Frau wurde dabei glücklicherweise nicht verletzt. Zu möglichen Motiven wie beispielsweise Eifersucht konnte Polizei-Pressesprecher Georg Baum am Freitagnachmittag noch keine genaueren Angaben machen.
Widerstandslos festgenommen
Mit Blaulicht rückten die Spezialisten aus dem Ruhrgebiet an. Die vermummten Beamten bewaffneten sich mit Pistolen, Maschinenpistolen, einem Rammbock zum Einschlagen von Türen und vielem mehr. Denn zunächst stand nicht fest, ob es sich bei der Waffe um eine Luftpistole handelte oder eben nicht. Kurze Zeit später stürmte das SEK die Wohnung des Täters und konnte den 32-Jährigen überwältigen.
SEK-Einsatz nach Schüssen in Siegen
Dabei ließ sich der Mann, der der Polizei laut Baum „nicht ganz unbekannt ist“, widerstandslos festnehmen. Die Waffe – nach ersten Erkenntnissen vermutlich eine Luftpistole mit Stahlkugeln – wurde von der Polizei sichergestellt.
An der Siegerlandhalle hatten sich vor dem Zugriff zunächst Notarzt, Rettungswagen und Feuerwehr mit der Polizei getroffen, um die Lage zu besprechen und sie zu sondieren. In der Zwischenzeit hatten Polizisten die gesamten Zufahrtsstraßen zum Schleifmühlchen abgesperrt.
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Die Fahrer von zwei großen Lastwagen mit Anhänger, die nach Kaan-Marienborn wollten, mussten daher ihre Fahrzeuge im Kreuzungsbereich zur Hambergstraße abstellen und durften erst einmal nicht weiterfahren. „Natürlich hat dieser Einsatz auch zu entsprechenden Behinderungen des Verkehrs im Stadtgebiet geführt“, erklärte Georg Baum auf Nachfrage.
Keine Gefährdung für Passanten
Eine Gefährdung für die Bevölkerung – also für zufällig vorbeikommenden Siegener Spaziergänger oder Autofahrer – bestand laut Polizeisprecher aber nicht. „Davon gehen wir nicht aus“, betonte Baum, „nach unserem jetzigen Kentnissstand richtete sich die Tat ausschließlich gegen die Ex-Lebensgefährtin des Mannes und nicht gegen beliebige Passanten.“ Nach rund drei Stunden, gegen halb zwölf Uhr, war der Einsatz wieder beendet. Zum Glück ohne, dass jemand zu Schaden kam.