Oberhausen. Die Corona-Krise trifft die Versorgung in vielen Bereichen, die bisher selbstverständlich erschienen. Wie sieht es mit Wasser, Strom, Wärme aus?
Trotz der weltweiten Coronaviren-Pandemie ist die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser, genügend Strom, ausreichend Fernwärme und Erdgas für ihre Wohnungen nicht in Gefahr. Das versichern die fürs Stadtgebiet Oberhausen zuständigen Wasserwerke RWW sowie die Energieversorgung Oberhausen (EVO).
„Absolutes Ziel für uns ist es, die Energieversorgung für unsere Kunden aufrechtzuerhalten“, sagt EVO-Technikvorstand Bernd Homberg. Und dieses werde durch verschiedene Maßnahmen erreicht. Die Energieversorgung sei derzeit weder gefährdet noch beeinträchtigt. Ähnlich äußert sich RWW-Sprecher Ramon Stegging: „Unser Betrieb läuft der Lage angepasst ganz normal weiter.“
EVO-Manager Homberg leitet in Abstimmung mit seinem Co-Vorstand Hartmut Gieske bereits seit Wochen einen Pandemie-Krisenstab der EVO aus 16 Mitarbeitern. Das erste Ziel war, die Ansteckungsgefahr für Mitarbeiter so weit zu reduzieren, dass nicht zu viele Beschäftigte im Fall des Falles ausfallen, die für einen Regelbetrieb des Energieversorgers notwendig sind.
Die Hälfte der EVO-Mitarbeiter arbeitet bereits mobil
Vor Jahren hat die EVO nach eigenen Angaben bereits Szenarien für ein Krisenmanagement eingeführt – und erprobt. „Das zahlt sich in der aktuellen Situation aus“, heißt es aus der EVO-Führungsebene. Die Technik wurde soweit ausgebaut, dass viele der über 400 EVO-Mitarbeiter mobil arbeiten können – sie können auf die Systeme von außen zugreifen. „Die Hälfte arbeitet schon im Home-Office, sie müssen sich nicht mehr gemeinsam vor Ort treffen“, berichtet Homberg. Einzelne Abteilungen wie Unternehmenskommunikation, Personalabteilung oder Vertrieb haben sogar komplett auf mobiles Arbeiten umgestellt. Alle Besprechungen finden derzeit über Telefonkonferenzen statt.
Der Leitstand zur Steuerung der Versorgungsnetze kann von mehreren Orten aus geschaltet werden – die Netzmeister der Netzleitwarte arbeiten jetzt autark von zu Hause aus. Sollte es zu Stromunterbrechungen kommen, fahren die Montagetrupps direkt zur Baustelle – ohne sich zunächst irgendwo zu versammeln. Die EVO-Kraftwerke zur Strom- und Fernwärmeerzeugung müssen rund um die Uhr beobachtet und bedient werden: Um dies zu gewährleisten, hat die EVO neben dem Haupt-Leitstand in Alt-Oberhausen an ihrem Standort Sterkrade einen Ausweich-Leitstand eingerichtet.
Gelangen Coronaviren ins Trinkwasser?
Ähnlich agiert das Wasserwerk RWW: Die gesamte Versorgung ist sowohl vom Leitstand Mülheim als auch vom Leitstand Dorsten rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Können aber Coronaviren ins Trinkwasser gelangen? Solche Fragen stellt bisher kein RWW-Kunde, praktisch kein besorgter Anrufer belastet die Telefonleitungen der RWW. „Es ist trotz der Corona-Pandemie sehr ruhig bei uns. Das über Jahrzehnte aufgebaute Vertrauen der Kunden in unsere Leistung scheint hoch zu sein“, meint Steggink.
Die wichtigsten Zahlen der EVO
Die EVO beschäftigt zusammen mit EVO Netz 424 Mitarbeiter und 17 Auszubildende. An Gewerbesteuern (2,8 Millionen Euro), Konzessionsabgabe (8,9 Millionen Euro) und Gewinnen (5,5 Millionen Euro) zahlt die EVO im Jahr an die Stadt Oberhausen insgesamt 17,2 Millionen Euro – bei einem Umsatz von 199,4 Millionen Euro im Jahr 2018.
2009 setzte die EVO noch 614,3 Gigawattstunden (GWh) Strom ab, 2018 waren es nur noch 414 GWh – ein Rückgang um fast ein Drittel. Ähnlich verlor die EVO beim Erdgas: 2009 wurden noch rund 984 GWh verkauft, im vergangenen Jahr waren es 651 GWh. Der Fernwärme-Verkauf erhöhte sich seit 2009 von 381 GWh auf 407 GWh (6,8 Prozent).
Bei Strom und Gas hat die EVO immer noch einen Marktanteil von 79 Prozent. Die Zahl der Abnahmestellen im Stadtgebiet: 107.000 beim Strom, 26.000 beim Erdgas und 6700 bei der Fernwärme.
Tatsächlich sei es durch das Multi-Barrierensystem der Trinkwasseraufbereitung unmöglich für Viren, in Trinkwasser zu überleben. „Schon die Sandfiltration in der ersten Stufe fischt praktisch alle Bakterien, Parasiten und Viren aus dem Wasser“, erläutert der RWW-Sprecher. Danach kämen noch Mehrschicht-Filter mit Aktivkohle, die Ozon-Aufbereitung und die UV-Desinfektion hinzu. Auch das Umweltbundesamt vermeldet: Die Qualität des Trinkwassers ist nicht durch das Virus beeinträchtigt. Demnach ist Trinkwasser, das „unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt wird, sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren geschützt“.
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