Oberhausen. Der erste Oberhausener in Quarantäne zeigt bislang keine Krankheitsanzeichen. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes stehen täglich mit ihm in Kontakt.
Der erste Oberhausener bleibt in Quarantäne. Ob er sich mit dem Coronavirus infiziert hat, steht noch nicht fest. Bislang zeigt er keine Krankheitssymptome. NRW-weit kletterte die Zahl der Erkrankten auf 101, deutschlandweit auf 188.
Der Oberhausener hatte sich am Montagmorgen (2. März) selbst beim hiesigen Gesundheitsamt gemeldet und davon berichtet, dass er Kontakt zu einer Person in einer Stadt außerhalb des Ruhrgebiets gehabt habe, bei der es sich um einen bestätigten Fall von Covid-19 (so wird die vom Coronavirus ausgelöste Lungenerkrankung genannt) handelt. „Er hat sehr umsichtig reagiert“, lobt Dr. Henning Karbach, Leiter des Oberhausener Gesundheitsamtes.
Erst bei Fieber und Husten wird der Test gemacht
Zweimal täglich würden seine Mitarbeiter Kontakt mit ihm aufnehmen. „Es geht ihm gut.“ Erst wenn der Mann Fieber oder Husten bekommen sollte, würde ein Test auf das Corona-Virus gemacht. Eine frühere Untersuchung „macht keinen Sinn“, sagt Karbach. Der Experte erläutert: „Wie bei anderen Erkrankungen auch, benötigt das Immunsystem einige Zeit, bis es anschlägt – nur dann ist das Virus nachweisbar.“
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Bei einem positiven Befund würden die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sich auf die Suche nach Kontaktpersonen machen und diese ebenfalls unter Quarantäne stellen. „Im Augenblick können wir aber nur abwarten.“
Rund 400 Bürger rufen täglich die Oberhausener Corona-Hotline an
Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist groß, das spürt Karbach deutlich. Rund 400 Anrufer wenden sich täglich an die Service-Hotline (0208-825-2570) des Oberhausener Gesundheitsamtes. „Darunter sind auch Ärzte, die Feuerwehr, Krankenhäuser, die immer wieder von angeblich Infizierten alarmiert werden.“ Auch im Gesundheitsamt sei am Montag ein Mann mit Atemschutzmaske aufgetaucht, der behauptete: „Ich habe Corona.“ Karbach schüttelt den Kopf und betont: „Fakt ist, es war kein einziger begründeter Verdachtsfall darunter.“
Deshalb an dieser Stelle noch einmal der Hinweis: Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt ein begründeter Verdacht nur dann vor, wenn jemand an Symptomen einer Infektion der oberen Atemwege leidet und in den vergangenen 14 Tagen Kontakt mit einer erkrankten Person hatte oder gerade in einem der Risikogebiete war. Zu letzteren gehören aktuell: In China die Provinz Hubei (inkl. Stadt Wuhan); im Iran die Provinz Ghom, Teheran; in Italien die Region Emilia-Romagna, die Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien. Außerdem in Südkorea die Provinz Gyeongsangbuk-do (Nord-Gyeongsang). Diese Risikogebiete können sich verändern und sind auf der RKI-Homepage einzusehen unter: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete.html.
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