Oberhausen. „Wir kommen an unsere Grenzen“, sagt das Tafelteam. Für eine etwaige Wiedereröffnung benötige man eine bessere Ausrüstung etwa mit Schutzmasken.
Die Corona-Krise legt jetzt auch die Oberhausener Tafel lahm. Lange Zeit hat das Tafel-Team rund um die erste Vorsitzende Petra Schiffmann versucht, diesen Schritt zu verhindern; aber nun bleibt ihnen kein anderer Ausweg, um die Ansteckungsrisiken zu minimieren.
„Nun ist es leider auch bei uns so weit“, erklärte am Donnerstagmorgen Petra Schiffmann. „Wir schließen die Tafel mit sofortiger Wirkung!“ Die Mitarbeiter, die zu 50 Prozent über 65 Jahre alt seien, also zur Risikogruppe zählen, müssten nachhaltig geschützt werden.
Die Tafel-Vorsitzende unterstreicht mit Blick auf die vergangenen Tage und Wochen: „Wir haben wirklich alles versucht, aber das Risiko der Ansteckung ist zu groß.“ Man habe es sich bei all diesen Anstrengungen nicht leicht gemacht. Auch unsere Redaktion hatte ja über diese Anstrengungen und Vorkehrungen gegen das Corona-Risiko berichtet. So war die Ausgabe der Waren an die Kundinnen und Kunden in den vorderen Bereich der Tafelkirche ans Eingangstor verlegt worden, die Ausgabetage wurden von vier auf drei verkürzt, zudem wurden die Waren vorgepackt in Tüten an die Menschen verteilt.
Doch vor dem Hintergrund der aktuellen Situation und weiter steigender Fallzahlen sehen die Tafel-Verantwortlichen sich in der Pflicht, den Betrieb nun komplett einzustellen. „Alle schotten sich ab“, so Petra Schiffmann „Alle gehen ins Homeoffice und werden durch Schutzmaßnahmen abgeschirmt.“ Die Tafel habe sich bislang „mit den wenigen, ihr zur Verfügung stehenden Mitteln vorbereitet“.
Schließung für unbestimmte Zeit
Alle Maßnahmen wie Abstandhalter, Hygienemaßnahmen, Umorganisieren der Ausgabe, Kontaktvermeidung etc. seien konsequent umgesetzt worden, „um so lange als möglich die Versorgung der bedürftigen Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Stadt aufrecht zu erhalten“. Aber letztendlich habe die Gefährlichkeit des Coronavirus jetzt das Tafelteam dazu veranlasst, „unsere ehrenamtliche Arbeit für eine unbestimmte Zeit einzustellen“.
Der Tafelvorstand wird nun die Lage weiter im Auge behalten und hat dabei vor allem ein Ziel im Blick: Schnellstmöglich den Betrieb wieder aufzunehmen. Dafür sei dann aber eine deutlich bessere Ausstattung nötig. Petra Schiffmann sagt mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf in der Tafelkirche an der Buschhausener Straße: „Wir brauchen Schutzmasken und Hilfsmittel. Wir sind uns unserer Aufgabe bewusst, kommen aber nun an unsere Grenzen. Leider laufen alle Kosten weiter und wir haben keine Einnahmen. Nun sind wir noch mehr auf die Hilfe aller angewiesen.“