Oberhausen. Nur drei Geschäfte für die Grundversorgung haben im Centro Oberhausen geöffnet. Doch Einlass und Parken sind besonders geregelt. Ein Lagebericht.
Normalerweise heulen hier um diese Zeit die Motoren. Doch statt des mechanischen Knatterns hallt am Samstagnachmittag lautes Kinderlachen durch eines der vielen Parkhäuser am Centro Oberhausen. Die hier abgestellten Fahrzeuge kann man auf der unteren Ebene an einer Hand abzählen. Zwei Knirpse nutzen die ungewohnte Stille am Kombi der Eltern für kurzes Fangenspielen.
Die Coronavirus-Krise hat das an den Wochenenden so wuselige Einkaufszentrum in einen Dornröschenschlaf versetzt. Auf den sonst stark befahrenen Zufahrtsstraßen hört man Vögel auf den nahen Bäumen zwitschern. Sogar ein neugieriges Eichhörnchen wagt sich vom Gelände des ehemaligen Centro-Parks auf eine Erkundungstour zum großen Shopping-Areal.
Platz der Guten Hoffnung ist ein Parkplatz
Vereinzelt kommen Fahrradfahrer vorbei, nur auf dem Fußweg vom Olga-Park zur Neuen Mitte ist etwas mehr los. Familien und Zweiergruppen sind in der Sonne unterwegs, begutachten auf den Brücken den Rhein-Herne-Kanal und die Autobahn. Die Spaziergänger halten sich an das Kontaktverbot – zumindest in der Momentaufnahme.
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Der Platz der Guten Hoffnung, zwischen der Bushaltestelle „Neue Mitte“ und dem Centro-Eingang, erinnert dagegen eher an ein Stillleben. Der Anblick irritiert. Ein paar Autos parken hier – und das ist diesmal ausdrücklich erlaubt. „Wer in die Apotheke möchte, der kann nun direkt vor dem Eingang parken“, erklärt Centro-Chef Marcus Remark die ungewöhnliche Maßnahme. Die Zufahrt erfolgt über den nun für Autos geöffneten Schlenderweg, der parallel zur Bushaltestelle verläuft.
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Geschäfte und Gastronomie haben im Centro Oberhausen geschlossen. Die Ausnahme bilden drei Läden, die Artikel zur Grundversorgung anbieten. Dazu zählt ein kleiner Teeladen und auch die Alpha-Apotheke nebenan. Hier hängen Plakate, die Abstandsregeln erklären. Bei Apotheker Markus Fischer sind die Kundenzahlen eingebrochen. „Wir registrieren 90 Prozent weniger als sonst“, sagt Fischer.
Weite Gänge im Centro sind abgesperrt
Der Apotheker empfängt normalerweise reichlich Laufkundschaft. Viele Niederländer und andere Touristen, aber auch die Tausenden Mitarbeiter, die im Centro arbeiten. „Wir spüren deutlich, dass diese Kunden nun fehlen.“
Gerade hat sich ein Käufer nach einer Zahn-OP eine Packung Paracetamol-Schmerztabletten besorgt. Anfänglich häufig in Apotheken vergriffene Artikel hat er wieder im Angebot. Auch das zunächst rare Desinfektionsmittel steht wieder zum Verkauf. Toilettenpapier befindet sich allerdings nicht im Warenangebot.
Die schwierige Zeit versucht Markus Fischer mit einem Lieferdienst zu überbrücken. „Die Kunden können per Telefon, E-Mail oder App bei uns bestellen.“ Zumindest einige treue Stammkunden hätten den Vertriebsweg schon genutzt. „Es muss ja irgendwie weitergehen.“
Der Blick in das restliche Einkaufszentrum wirkt gespenstisch. Direkt hinter der Apotheke ist der breite Gang komplett abgesperrt. Durch die Passagen spazieren kann man längst nicht mehr. Teeladen und Apotheke sind ausschließlich über den Zugang am Platz der Guten Hoffnung erreichbar. Sicherheitspersonal kontrolliert an der Tür und fragt nach dem Ziel.
Sicherheitspersonal kontrolliert am Eingang
Wenige Menschen und Autos auf den Straßen
Am Samstagnachmittag bewegten sich nur wenige Menschen auf den Straßen am Centro Oberhausen. Die Security des Einkaufszentrums schaute sich mit eigenen Fahrzeugen auf dem Centro-Gelände um.
Auf den Spazierwegen um die Neue Mitte herum, beobachteten die Bürger auch Streifenwagen der Polizei, die sich ein Bild von der Situation machten.
Als dritter Shop öffnet der Drogeriemarkt dm im Erdgeschoss in der Nähe des Mitteldoms. Viele Parkhäuser sind nicht zugänglich, Ebenen sind gesperrt. Wer zum Drogeriemarkt möchte, der kann im Erdgeschoss von Parkhaus 5 sein Auto abstellen. Dort befindet sich auch der Eingang, der zum Geschäft führt – andere Zugänge sind geschlossen.
Die Eingangstür öffnet sich automatisch, daneben steht ein Spender zur Handdesinfektion. Auch hier fragen Mitarbeiter nach dem Ziel. An Indoor-Baustellen vorbei geht es zum Drogeriemarkt. Vorbei an abgesperrten und ungewohnt verlassenen Gängen, in denen das Sicherheitspersonal nach dem Rechten schaut.
Die Filiale selbst ist am Samstagnachmittag nur mäßig besucht. Neben dem leer gefegten Regal mit Toilettenpapier stehen Kartons einer mit Wasser betriebenen Po-Dusche, die eigentlich für Reisen gedacht sind. Kostenpunkt: 20 Euro.
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