Oberhausen. Es gibt offenbar zahlreiche Bürger, denen nicht klar ist, für wen häusliche Quarantäne angeordnet wird – und wer sich dann wie verhalten muss.

Spätestens mit der Schließung von Schulen, Kitas und Kneipen steigt spürbar die Nervosität unter den Oberhausener Bürgern. Doch schon zuvor berichten Oberhausener, für die das Gesundheitsamt eine häusliche Quarantäne angeordnet hat, von merkwürdigen Vorfällen für ihre Familienmitglieder oder Arbeitskollegen. Offenbar ist etlichen Menschen nicht klar, wer von häuslicher Quarantäne als Vorsichtsmaßnahme betroffen ist – und was es bedeutet, deren Familienmitglieder zu treffen.

So musste beispielsweise ein Familienvater in häusliche Quarantäne – nur deshalb, weil er Kontakt zu einem Menschen hatte, der nachweislich Coronaviren hat. Derzeit sind in Oberhausen neben den nachgewiesenen zwölf Corona-Infizierten rund 200 Menschen in Zwangs-Quarantäne – und oft spricht sich das in einer relativ kleinen Stadt wie Oberhausen recht schnell herum.

Keine Übertragung von Corona-Kontaktperson zu einer dritten Person

Allerdings ist in diesem Fall festgelegt: Alle in der Wohnung mit einer Nur-Coronavirus-Kontaktperson zusammenlebenden Familienmitglieder unterliegen nicht dieser Quarantäne. Denn: Nach Angaben des Oberhausener Gesundheitsamtes geht das Robert-Koch-Institut (RKI), zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung, davon aus, dass keine Übertragung von Kontaktpersonen zu einer dritten Person stattfindet. Deshalb unterliegen diejenigen, die zusammen mit einer Person leben, die einen Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatte, keinen Restriktionen.

Im Supermarkt beschimpft

Gleichwohl berichten Oberhausener in Hausquarantäne, dass deren Kinder beim Einkauf im Supermarkt beschimpft wurden: „Warum läufst Du hier herum, Du steckst ja alle an!“ Oder dass jemand in Hausquarantäne durch seinen Garten spazierte und von seiner Nachbarin kritisiert wurde. Dabei gilt bei angeordneter Hausquarantäne: Man darf zwar das Haus nicht verlassen, also eigentlich auch nicht spazieren gehen, doch man darf auf seinen Balkon gehen oder durch den Garten flanieren.

Keine Symptome in den ersten Tagen

Wer sich mit Corona infiziert hat, hat nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in den ersten Tagen keine Symptome. Trotzdem besteht nach Angaben des Oberhausener Gesundheitsamtes in dieser Zeit das Risiko, dass diese Person jemanden ansteckt.

Deshalb gilt ja die Empfehlung, auch in privaten Bereichen sämtliche Kontakte zu reduzieren – und bei Treffen einen Abstand von zwei Metern einzuhalten. Auf Händeschütteln und Umarmungen sollte verzichtet werden.

Nicht alle Personen, für die Hausquarantäne angeordnet wurde, werden auf Coronaviren getestet – sondern nur diejenigen, die die typischen Symptome zeigen: Nach Informationen des Robert-Koch-Instituts haben über 80 Prozent der Infizierten in China über Fieber geklagt, über 60 Prozent hatten Husten, knapp 20 Prozent waren kurzatmig, 15 Prozent hatten Halsschmerzen, Kopfschmerzen oder Muskel-/Gelenkschmerzen. Schnupfen, Übelkeit und Durchfall sind ganz selten und untypisch für Corona. 80 Prozent der Erkrankungen verlaufen laut RKI milde bis moderat.

Wer in Hausquarantäne lebt, sollte seinen Angehörigen nicht zu nahe kommen, eigenes Geschirr, eigene Handtücher und eigene Hygieneartikel benutzen. Wegen der Inkubationszeit gilt die Quarantäne 14 Tage. Von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung können ein bis 14 Tage vergehen, im Mittel liegt sie bei fünf bis sechs Tagen.

Sollte sich eine Person nicht an die angeordnete Hausquarantäne halten, so können nach dem Infektionsschutzgesetz Bußgelder verhängt werden. Einmal am Tag ruft das Gesundheitsamt die Betroffenen an, um sich nach ihrem Gesundheitszustand zu erkundigen – und zu kontrollieren, ob der Bürger tatsächlich zu Hause ist. Doch die Kontrollmöglichkeiten für die Stadt sind begrenzt: „Wir können ja nicht vor jedem Haus einen Schutzmann stellen“, formuliert es Oberbürgermeister Daniel Schranz prägnant. Alle hoffen auch darauf, dass Bürger einsichtig sind und verantwortungsvoll handeln.

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