Oberhausen. Ab Montag fällt in Oberhausen der Unterricht aus. Auch die Kitas müssen wegen Corona schließen. Für bestimmte Berufe gibt es eine Notbetreuung.
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus’ werden ab Montag alle Schulen und Kitas in Oberhausen bis zum Beginn der Osterferien vorsorglich geschlossen. Auch die städtischen Jugendzentren sind bis auf weiteres geschlossen.
Aus der steigenden Zahl von Infizierten hat die NRW-Landesregierung am Freitag Konsequenzen gezogen. Oberhausener Schulen und Kindertagesstätten müssen übers Wochenende nun die nötigen Vorkehrungen treffen, um die geplanten Maßnahmen umzusetzen. Betroffen sind über 30.000 Schüler und 8000 Kita-Kinder in der Stadt. Von Oberhausener Schulleitern ist zu hören, dass sie diese strikte Maßnahme unterstützen.
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„Wir begrüßen die Entscheidung der Landesregierung“, sagt Oberhausens Schuldezernent Jürgen Schmidt. „Die steigenden Infektionszahlen in Oberhausen und den übrigen Städten haben gezeigt, das weitere Maßnahmen notwendig sind, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.“ In Oberhausen gibt es nach Testergebnissen derzeit (Stand 13. März 2020, 16:10 Uhr) zehn mit Corona infizierte Menschen. Insgesamt 113 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Unterrichtsstopp: Übergangsphase am Montag und Dienstag
Um einen flexiblen Übergang zum Unterrichts- und Betreuungsstopp zu gewährleisten, wird es nach Vorgaben des Schulministeriums am Montag (16. März) und Dienstag (17. März) in den Schulen und Kitas eine Notfallbetreuung geben. Diese gilt zunächst für alle Eltern, die kurzfristig keine Betreuung organisieren können, danach aber explizit nur für Kinder von Eltern, die in den Gesundheitsberufen (Ärzte, Pfleger) arbeiten oder zur „kritischen Infrastruktur“ gehören, wie etwa Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehr, Ordnungsbehörden und Justiz.
Stadt will zentrale Betreuungspunkte einrichten
Nach dieser Regelung handelt auch die Stadt: Um die Notfallbetreuung für Eltern in den oben genannte Berufen bis zum Beginn der Osterferien sicherzustellen, erwägt die Stadt zentrale Betreuungspunkte in allen Stadtteilen einzurichten. In Sterkrade, Osterfeld und Alt-Oberhausen soll es jeweils einen Standort geben, an denen Kita-Kinder, die nicht anderweitig privat betreut werden können, versorgt werden. Gleiches soll auch für Schulkinder eingerichtet werden.
Hierfür nimmt die Stadt Schulen mit Ganztagsbetreuung in den Blick. Die Entscheidung über die genauen Standorte soll am kommenden Montag fallen. Wie viele Betreuungsplätze dann zur Verfügung stehen, sei derzeit allerdings noch nicht abzusehen, meint Jürgen Schmidt. „Wir wollen aber – wenn es soweit ist – mehr Personal an den Standorten bereitstellen.“
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Die Stadt hat am Freitag sämtliche Rektoren und Kita-Einrichtungen, von denen sich nur ein Drittel in städtischer Trägerschaft befindet, schriftlich und per Telefon über die aktuelle Situation informiert. „Wir sind vorbereitet“, versichert Schuldezernent Jürgen Schmidt mit Blick auf den Oberhausener Pandemieplan, der Schul- und Kitaschließungen vorsieht. „Dennoch stehen wir vor einer noch nie dagewesenen Herausforderung.“
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Für Lehrer gilt am Montag und Dienstag weiterhin Anwesenheitspflicht an den Schulen. Schulleiter wie Holger Schmenk vom Sophie-Scholl-Gymnasium betonen aber, dass das keine Einladung für Eltern darstelle, ihr Kind zur Schule zu bringen: „Das soll wirklich nur im Notfall geschehen. Ab Montag fällt der Unterricht für alle aus.“
Abiturprüfungen angeblich nicht in Gefahr
Damit es zu keinen Missverständnissen kommt, verschickt das Sophie-Scholl-Gymnasium eine Mitteilung an die Eltern. Auch seien die Abiturprüfungen nach den Osterferien nicht in Gefahr. „Sofern sich das Coronavirus nicht weiter ausbreitet, steht dem Abitur nichts im Wege.“ Die Schule sei darauf vorbereitet, Prüfungen zur Not auch in Kleingruppen schreiben zu lassen.