400-Meter-Läufer wie der Dotzlarer Jonathan Schröder müssen aus einen besonderen Holz geschnitzt sein. Doch warum heißt es „Schweinestrecke“?

Gina Lückenkemper ist Deutschlands schnellste Sprinterin in diesem Jahrtausend und rannte die 100 Meter als einzige Frau unter 11 Sekunden.

Keine Bock auf 400 Meter: Gina Lückenkemper.
Keine Bock auf 400 Meter: Gina Lückenkemper. © Sascha Fromm

Schnell war die Soesterin auch, als es darum ging, eine Reporterfrage nach einem möglichen Wechsel auf die 400-Meter-Distanz abzubügeln. „Nein, das ist eine Schweinestrecke“, sagte Lückenkemper mit gewohnt losem Mundwerk. Thema erledigt.

Anders als „Stadionrunde“ ist „Schweinestrecke“ ein inoffizielles Synonym für die 400 Meter. Woher die Assoziation zum Borstenvieh rührt, ist nicht bekannt. Ob zurecht oder nicht, sei dahingestellt: Schweine haben den Ruf, unreine Tiere zu sein. So sehen es mit dem Judentum und dem Islam zwei Weltreligionen, aber auch in der Popkultur ist diese Ansicht vertreten – man denke an Jules Winnfield in Pulp Fiction.

Unrein sind ja gewissermaßen auch die 400 Meter als Disziplin, die zu den Sprints gehören und noch nicht zur Mittelstrecke. Zu der werden die Läufe von 800 Meter bis zur Meile gezählt. Und: 400 Meter haben weder die Tradition, noch die Intensität oder Beliebtheit wie Läufe über 100 oder 200 Meter. Von der weiblichen Jugend bis zu den Seniorinnen sind in der Kreisbestenliste für 2019 gerade einmal drei Frauen über 400 Meter gelistet. Drei.

Vielleicht auch, weil die Läufe „sauanstrengend“ sind und man dafür aus einem anderen Holz geschnitzt sein muss. „Am Ende ist man tot“, verrät der Dotzlarer Jonathan Schröder, der aktuell in Essen wohnt und bei den Sprintern des TV Gladbeck trainiert, aber weiter für die LG Kindelsberg Kreuztal startet. Bei der LGK hofft er auf das Zustandekommen einer starken 4x400-Meter-Staffel im Sommer.

(Symbolfoto) Hohes Tempo von Beginn an, aber kein Vollsprint – so gestaltet sich ein Rennen über die 400 Meter.
(Symbolfoto) Hohes Tempo von Beginn an, aber kein Vollsprint – so gestaltet sich ein Rennen über die 400 Meter. © Sascha Fromm

Schröder ist also Fachmann für die Schweinestrecke: „Für mich ist das so: Die ersten 200 Meter mache ich flott, aber nicht im Vollsprint. Bis 300 Metern fängt es an, weh zu tun. Die letzten 100 Meter gilt es nur, einen Fuß vor den anderen zu setzen und nicht klein zu werden. Da ist Stehvermögen gefragt.“

In der Rubrik „Sprache des Sports“ erläutert die WP spezifische Begriffe verschiedener Sportarten.

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