Wie der Begriff „Hack-a-Shaq“ Einzug in die Basketballwelt fand. Kai Winterhoff von der SG Wallau/Laasphe erklärt, welchen Haken die Sache hat.

In wenigen Tagen startet die NBA in die neue Saison. Dort als Center aufzulaufen, kann neben der permanenten körperlichen Belastung mitunter auch psychisch die Hölle sein. Viele dieser großen und meist brachialen Spieler verbindet die Schwäche an der Freiwurflinie, wo ihre Bewegungen als ungelenk, ihre Abwurftechnik als „hässlich“ gelten. Daher werden sie oft gefoult, denn das stoppt nicht nur frühzeitig den Angriff des Gegners, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit eines Fehlwurfs.

Diese Form des absichtlichen Foulspiels wurde Ende der Neunziger systematisiert und erhielt den Begriff „Hack-a-Shaq“. Hintergrund: Monster-Center Shaquille O’Neal mit seinen 2,16 m, 150 kg und Schuhgröße 60 konnte nur mit Fouls gestoppt werden. So offenbarte „Shag Attack“ seine einzige Schwäche – nur jeder zweite Freiwurf saß. Seitdem dreht das Publikum hörbar durch, um gegen Center in jenen Momenten regelrechten Psycho-Terror auszuüben.

Am schlimmsten erwischte es 2016 Andre Drummond, als er 23 von 36 Freiwürfen danebensetzte. Zehn (!) verschiedene Gegenspieler hatten ihm einen „Hack“ (Hieb) gegeben, um dem armen Riesen Schweiß in die Hände zu treiben. Einen Haken hat das Ganze laut Kai Winterhoff von der SG Wallau/Laasphe jedoch: „Das Problem ist, dass ein Hack-a-Shaq nur bei demjenigen greift, der in Ballbesitz ist. Deshalb werden bei knappen Spielen zuerst die sicheren Werfer angespielt.“ Dabei muss er doch etwas schmunzeln: „Bei uns im Team schützt man generell am besten jeden vor der Freiwurflinie.“

In der Rubrik „Sprache des Sports“ erläutert unser Kolumnist Heiko Rothenpieler spezifische Begriffe aus verschiedenen Sportarten