Darts ist Kopfsache. Wer den Faden verliert, verliert auch das Spiel. Die Doppel 1 kann genau das auslösen, wie Oliver Löhr vom Dartclub 57 weiß.
So schlimm sie für manche ist, so häufig kommt sie vor: die „Doppel 1“ beim Darts. Ist Darts schon von Haus aus ein Spiel mit den Nerven, ruft der Wurf in das kleine Feld der 1 noch einmal Anspannung zum Quadrat hervor: Wartet im linken Nachbarfeld mit der 20 das Land der aufgehenden Sonne, kratzt nur wenige Millimeter oberhalb das dunkle Nichts mit null Punkten. Wer die Doppel 1 also für einen Sieg treffen muss, wird schnell vom Wahnsinn erfasst. Und wer sie aus Versehen erwischt, kann je nach Spielsituation von Pech oder Glück reden.
Um diesen inneren Krimi zusammenzufassen, wurde in England – der Legende nach Mutterland des Darts – für das Feld der Doppel 1 ein Begriff so klar wie treffend gefunden: Madhouse. Salopp heißt das im Jargon: Irrenhaus. Die korrekte Ausdrucksform „Psychiatrische Klinik“ hat da wenig Platz. Ein kleiner Pfeil in einem engen Raum mit hohen Wänden eben. Einmal drin, kommt man (geistig) nur schwer wieder heraus.
Oliver Löhr vom Bad Laaspher Dartclub 57 kennt sich bestens aus mit diesem „Irrenhaus“. Zu Spielbeginn sei eine Doppel 1 nicht weiter tragisch, so Löhr: „Zum Ende hin kann das aber ziemlich nervenaufreibend sein. Manche haben Angst davor, andere nicht. Du musst halt einen klaren Kopf bewahren, auch wenn du vielleicht schon sieben ‚Große‘ getrunken hast.“ Aus „der Kneipe heraus“ entstand übrigens auch der Dartclub 57 vor drei Jahren. Heute treten drei Laaspher Teams in verschiedenen Ligen des hessischen DSAB-Verbandes an. Eine ziemlich irre Entwicklung.
In der Rubrik „Sprache des Sports“ erläutert unser Kolumnist Heiko Rothenpieler spezifische Begriffe aus verschiedenen Sportarten