Der Feudinger Ingo Kuhli-Lauenstein, Nationalspieler im Para-Eishockey, erklärt den Trick, der seit der WM 1938 nicht mehr wegzudenken ist.

Eines vorweg: Der folgende Begriff kommt in mehreren Sportarten und auch im alltäglichen Leben vor, doch seine legitime Heimat findet er seit 1938 im Eishockey. Da nämlich soll bei der WM in London das erste Mal vom sogenannten „Bauerntrick“ die Rede gewesen sein. Wahrhaft melodisch kommt der Begriff im deutschsprachigen Raum in der Schweiz vor: Buebetrickli. Schon beim Aussprechen klingt da die List mit.

All das kommt zum Vorschein, wenn ein Spieler, statt zu schießen, in hohem Tempo das gegnerische Tor umkreist und dann mit einem Drehschuss in die kurze Ecke zielt. Durchdacht ist das wenig, sondern eher die letzte Option eines Einzelnen. Warum der Versuch trotzdem oft vorkommt, erklärt der Feudinger Ingo Kuhli-Lauenstein, Nationalspieler im Para-Eishockey: „Allein schon, dass sich ein Angreifer im Rücken des Tores aufhält, stört jeden Torwart. Und selbst wenn der Versuch scheitert, kann der Puck zu einem Abpraller direkt vor dem Gehäuse werden. Da geht es dann körperlich und mit viel Gestochere zur Sache. Für jeden Torwart ist das unangenehm, denn es ist kaum zu kontrollieren und hat manchmal auch mit Glück zu tun.“

Manche Spieler aber, wie der Finne Mikael Granlund, verzichten auf den Glücksfaktor und lassen ihr pures Können fließen. Der NHL-Star hob sich den Puck bei der WM 2011 auf die flache Seite seines Stocks, balancierte das Spielgerät fahrend um das Tor herum und legte es sanft im oberen Eck des Gehäuses ab. Von wegen undurchdacht. Vielmehr ein Klassiker mit Update-Funktion.

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