Besonders Kampfsportarten leben den Respekt vor. Um das im Ansatz zu verstehen, muss man die fünf Grundsätze des Taekwondos kennen.
Respekt schreiben sich viele Sportarten auf die Fahnen. Doch es sind besonders Kampfsportarten wie Taekwondo, in denen er in höchstem Maße vorgelebt wird. Um das im Ansatz zu verstehen, muss man die fünf Grundsätze des Taekwondo kennen: Ye-Ui (Höflichkeit), Yom-Chi (Integrität), In-Nae (Durchhaltevermögen), Guk-Gi (Selbstdisziplin) und Beakjul-bool-gul (Unbezwingbarkeit).
Es geht nicht um bloßes Kämpfen, sondern um das Streben nach Ausgeglichenheit und Selbstvertrauen. Wer kämpft, tut dies in der Denke des Taekwondo nicht aus Aggression heraus, sondern sieht darin die letzte Option einer Konfliktlösung. Es gibt Menschen, die solche Ansätze missverstehen, schildert Sandra Gelbach, Meisterin des VfL Bad Berleburg: „Zum Beispiel, wenn eine Mutter zu uns kommt und ihr Kind nur deshalb anmelden will, damit es Kilos verliert. Das ist dann schon der völlig falsche Weg.“ Die Lehre des Taekwondo besteht nämlich neben den Grundsätzen auch aus einem Eid. „Ich verpflichte mich, bei der Schaffung einer friedlicheren Welt mitzuwirken“, ist ein Teil dessen. Mit einem auf Fitness konzentrierten Diät-Programm hat das so viel zu tun, wie Snooker mit Wrestling. Es ist die Sprache des Taekwondo, die eine Symbiose aus Körper und Geist überhaupt erst ermöglicht. Im Training prägen sich die Kinder unter Gelbach diese Sprache ein: „Sie lernen die ganzen Begriffe. Wenn ich die Kommandos auf Deutsch vorgebe, wiederhole ich sie direkt auf Koreanisch.“ Wer das auswendig lernt, beweist auch Guk-Gi (Selbstdisziplin).
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