Der Volleyball-Aufschlag wurde häufiger revolutioniert, besonders durch den „Float“. Damit kennt sich auch Julia Schoß vom VfL Bad Berleburg aus.
Als 1895 in den USA Volleyball geboren wurde, hatte sich der Erfinder William G. Morgan von Tennis inspirieren lassen. Mit der Hand und ohne Schläger einen leichten Ball über ein Netz befördern – nicht mehr, nicht weniger. Nachdem Volleyball dann aber über Kanada auch nach Europa gelangte, verging kein Jahrzehnt ohne spielerische Innovationen.
Vor allem der Aufschlag wurde immer wieder revolutioniert. Mal von unten, mal von oben, mal mit Anlauf und Sprung – und dann gab es plötzlich diese „Float“-Aufschläge, im Deutschen als Flatterbälle bekannt. Dabei ist „flattern“ eigentlich nicht ganz korrekt, denn „float“ bedeutet „schweben“ und eben das macht den Unterschied zu anderen Aufschlägen aus: sie sind eher weich und so raffiniert geschlagen, dass sie erst auf den Gegner zuschweben und dann zur Seite abdriften.
Kein leichtes Spiel, auch nicht für Aufschlagende wie Julia Schoß vom VfL Bad Berleburg: „Es hat lange gedauert, bis ich das konnte. Für einen Flatterball ist es wichtig, im richtigen Moment die Bewegung der Hand zu stoppen, das war schwer zu lernen.“ Umgekehrt muss sie sich immer wieder neu einstellen, weil die Annahme eines Float-Aufschlages nicht nur mit Handstellung, sondern vor allem mit Körperhaltung zu tun hat: „Je nachdem wie der Ball kommt, musst du gegenarbeiten und dich vor allem passend hinstellen. Man nimmt einen Aufschlag aus den Füßen, nicht aus den Händen an.“
Hätte das William G. Morgan 1895 gesagt, hätte man ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt. Heute aber ist der Float-Aufschlag festes Volleyball-Inventar.