Wenn im Skispringen die Grenzen der Schanze ausgelotet werden, wird es mit der technischen Sauberkeit schwierig. Dittmar Haßler erklärt, warum.

Die Telemarklandung, der wir uns in dieser Kolumne bereits mit einem eigenen Beitrag gewidmet haben, hat sich im Skispringen als sichere Landetechnik bewährt. Sie ist deshalb für die Vergabe guter Haltungsnoten obligatorisch. Den einen Ski etwas weiter nach vorne zu setzen, um den Landedruck mit dem vorderen Bein bei einem leichten Einknicken des gesamten Körpers abzufangen – dies lernen Skispringer schon im Schüleralter.

Der Pole Kamil Stoch hat’s drauf: Er zeigt beim Weltcup auf der Großschanze in Wisla, wie ein Telemark geht.
Der Pole Kamil Stoch hat’s drauf: Er zeigt beim Weltcup auf der Großschanze in Wisla, wie ein Telemark geht. © dpa | Grzegorz Momot

Ein Problem ergibt sich jedoch, wenn der Sprung „zu gut“ war und den Springer über den Kalkulationspunkt, den K-Punkt, hinaus trägt. Der wurde früher auch kritischer Punkt genannt, weil er den Punkt der Skisprungschanze markiert, ab dem das Gefälle des Aufsprunghangs flacher wird.

Kritisch wird es ab diesem Punkt auch heute noch, denn mit abnehmender Steilheit des Hangs wird der Winkel, in dem ein Springer sich dem Boden nähert, zunehmend stumpfer – und damit die Wucht der Landung größer.

„Der Druck für einen Telemark ist dann einfach zu groß. Es wird schwierig, weiterzufahren. Das ist so, als würde dir einer dreihundert Kilo auf die Schultern legen“, erklärt Dittmar Haßler, der als Rekordhalter auf mehreren (meist stillgelegten) Schanzen häufig in solche Situationen kam.

Dittmar Haßler (links) war nach seiner aktiven Zeit viele Jahre als Trainer der Skispringer im SC Rückershausen tätig.
Dittmar Haßler (links) war nach seiner aktiven Zeit viele Jahre als Trainer der Skispringer im SC Rückershausen tätig. © Verein

Der Skispringer rettet sich, indem er eine Landung mit paralleler Skiführung durchführt, wobei der Körper stark zusammengestaucht wird und das Gesäß nach hinten wegknickt. Weil diese Haltung so aussieht, als setze man sich auf einen Nachttopf, ist im Jargon auch von der einer Kachellandung die Rede. Da Skispringen in Deutschland stark von Bayern und Österreich geprägt ist, ist der Begriff Haferllandung gebräuchlicher. Der Haferl stand in früheren Jahrhunderten in München für die Notdurft unter den Betten, als private Toiletten noch unüblich waren.

Daran liegt es aber nicht, dass die Kampfrichter die Haferllandung mit Abzügen bestrafen. „Um nicht zu stürzen, braucht man einen guten, starken Körperbau. Die Gelenke sind einer starken Belastung ausgesetzt und die Verletzungsgefahr ist groß“, verweist Haßler auf viele Kreuzbandrisse im Skisprung-Zirkus.

In der Rubrik „Sprache des Sports“ erläutert die WP spezifische Begriffe verschiedener Sportarten.

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