Schleimige Anstiege sind eigentlich nicht der Rede Wert – und doch knifflig, wie Langlauf-Trainer Stefan Kirchner erläutert.

Es gibt Sportler, für die am Berg der Wettkampf in die Binsen geht. Doch auch Berge können Schwäche zeigen. Plötzlich steigt die Loipe kaum noch an, es geht wieder vornehmlich gleitend in Richtung Gipfel und zur nächsten Abfahrt. Für ernsthafte Skilanglaufsportler sind solche Anstiege natürlich Pillepalle. Sie nennen so etwas – ab einer gewissen Länge – einen „schleimigen Anstieg“.

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Fürs Erzählen von Geschichten taugen diese nicht. Wer vom Skihang Ochsenkamp den langen Kanten zum Hunauturm hinaufläuft oder in Oberhof den Birxsteig meistert, wo auf 500 Metern Strecke 65 Höhenmeter bewältigt werden, der kann beim Tee in der Skihütte etwas vorweisen. Aber schleimige Anstiege? Damit schindet man keinen Eindruck.

Heuchelnder Berg

Das Adjektiv „schleimig“ kann – wenn es um gesprochene Worte geht – aber auch auf Heuchelei verweisen. Und Dinge, die schleimig sind, sind oft auch klebrig. Damit wären im übertragenen Sinne auch die Probleme der schleimigen Anstiege umrissen.

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„Wer in der Lage ist, auf solchen Passagen die schnellere Technik anwenden kann, der macht Zeit gut. Wer das nicht hinbekommt, der verliert entsprechend“, verweist Landestrainer Stefan Kirchner darauf, dass schleimige Anstiege nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. „Die Schwierigkeit ist, die richtige Technik zu finden. In der klassischen Technik muss man beispielsweise sehen, ob man mit Schieben oder doch im Diagonalschritt schneller ist. Beim Skaten ist die Frage, ob man die Eins-Einser-Technik noch umgesetzt bekommt oder nicht.“

2008 auf der Winterberger „Kappe“ Gerald Ciolek düpiert die Kletterspezialisten.
2008 auf der Winterberger „Kappe“ Gerald Ciolek düpiert die Kletterspezialisten. © Gerd LORENZEN

Man kann Berge mit geringer Steigung übrigens auch positiv interpretieren, wie es etwa Radsportler tun. Sie sprechen von „Rollerbergen“, an denen auch schwerere Kaliber den Anschluss halten können. Ein Beispiel lieferte der Vollblutsprinter Gerald Ciolek, der bei der Deutschland-Tour 2008 nach einer Aneinanderreihung von schleimigen Anstiegen völlig überraschend die Etappe von Mainz nach Winterberg gewann. fr

In der Rubrik „Sprache des Sports“ erläutert die WP spezifische Begriffe verschiedener Sportarten.

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