Brent Musburger, Hunter S. Thompson und SG-Wallau/Laasphe-Spieler Max Jung erklären einen Klassiker des Basketball-Jargons.
Kaum eine Stimme ist so untrennbar mit amerikanischem Sport verbunden, wie die von Brent Musburger. Der inzwischen 80-Jährige erschuf dabei einen Redestil zwischen Expertise und Publikumsnähe. Fernsehzuschauer sprach er gerne kumpelhaft mit „Leute“ an, so als würde man ihm gegenüber am Stammtisch sitzen. Musburger zu hören bedeutete dabei zu sein.
Und wie alle großen Sportreporter hatte auch er einen ganzen Setzkasten voller Floskeln. Eine im Basketball populär gewordene stammt zwar nicht von Musburger, wurde aber von ihm in den Achtzigern „bis zum Gehtnichtmehr“ benutzt, wie es der noch viel größere Hunter S. Thompson einmal festhielt. Warf ein Spieler von jenseits der Dreipunktelinie, schallte es ein meist lang gezogenes „from dooowntown“ durch die Empfangsgeräte. Jedes Kind verstand, dass da gerade jemand von sehr weit außerhalb der Halle einen Ball versenkt hatte.
Kein Land übertrug „from downtown“ in die eigene Sprache. Kein deutscher Kommentator würde einen Dreipunktewurf mit „aus der Innenstadt“ verbildlichen, wenngleich Basketball-Spezi Frank Buschmann manchmal Würfe „vom Parkplatz“ sieht.
Auch interessant
Bei der SG Wallau/Laasphe ist für solche Distanzen u.a. Max Jung zuständig. „Um einem Spieler einen Wurf ‚from downtown‘ zu ermöglichen, gibt es z.B. das ‚penetrate and kick‘. Dabei stößt man mit Präsenz unter den gegnerischen Korb vor, um dann einen befreienden Pass an die Dreipunktlinie zu spielen.“ Von dort aus (also Wilhelmsplatz Bad Laasphe) kann dann in Ruhe der Korb anvisiert werden.
In der Rubrik „Sprache des Sports“ erläutert unser Kolumnist Heiko Rothenpieler spezifische Begriffe aus verschiedenen Sportarten