Der Handstütz-Überschlag rückwärts – kurz Flickflack – zählt zum Turn-Repertoire wie Turnvater Jahn. Entscheidend ist das Timing der Hände.
Kennen Sie noch André Hellers Varietéshow „Flic Flac“ Anfang der Achtziger? Bestimmt aber haben Sie schon einmal etwas vom „Circus Flic Flac“ gehört, der seit nunmehr 30 Jahren durch Deutschland zieht. Auch gibt es ein Spielgerät für zwei Personen namens „Flickflack“ und auf dem TV-Sender Arte ist das Kurzformat „Flick Flack - Kultur über Kopf“ zu sehen.
Sie merken es schon: „Flickflack“ ist als Begriff auch abseits des Turnsports universell anwendbar. Das überrascht nicht, bedeutet er im Französischen nicht mehr als „klipp-klapp“. Woher aber der Begriff, der im deutschen Turn-Vokabular ähnlich sexy als „Handstütz-überschlag“ (rückwärts) daherkommt, letztlich stammt, konnten auch Telefonate mit dem Sportmuseum Köln und einem Sporthistoriker nicht klären.
Fakt ist, dass ein Flickflack, egal ob Geräte- oder Kunstturnen, so fest zum Turn-Repertoire gehört wie Turnvater Jahn höchstpersönlich. Dennoch ist es keine leichte Übung, bedarf neben viel Training und Hilfestellung vor allem Überwindung, wie Nawina Saßmannshausen, Turnerin der Sportfreunde Birkelbach, weiß: „Generell geht es darum, keine Angst zu haben. Wir haben den Flickflack mit acht, neun Jahren gelernt. Um schließlich weiterzukommen, muss man ihn können.“ Die größte Schwierigkeit besteht laut Saßmannshausen darin, das richtige Timing für die aufsetzenden Hände zu finden. Besonders am Schwebebalken sei das in 1,20 m Höhe und nur 10 cm Breite eine echte Herausforderung – und klingt schon nach weit mehr, als nur „klipp-klapp“.
In der Rubrik „Sprache des Sports“ erläutert unser Kolumnist Heiko Rothenpieler spezifische Begriffe aus verschiedenen Sportarten