Oberhausen. Die Zahl der Corona-Infektionen ist abermals angestiegen. Der Krisenstab der Stadt Oberhausen beschließt nun weitere einschneidende Maßnahmen.
Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Nach aktuellen Zahlen gibt es in Oberhausen derzeit zehn labor-diagnostisch bestätigte Verdachtsfälle. Diese Menschen sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Zudem sind - Stand Samstagmittag - inzwischen 139 Menschen in häuslicher Quarantäne.
Neu zudem: Am RWO-Stadion hat am Samstag eine mobile Teststation die Arbeit aufgenommen: Wer den Verdacht hat, am Coronavirus infiziert zu sein, kann dort nach Drive-In-Manier einen Abstrich vornehmen lassen.
Der Krisenstab der Stadt Oberhausen hat deshalb weitere einschneidende Maßnahmen beschlossen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das betrifft nun auch Urlaubsrückkehrer: Der Krisenstab schließt sich der Empfehlung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an und bittet alle Personen, die in den letzten 14 Tagen in der Schweiz, in Österreich und Italien waren, sich in häusliche Quarantäne zu begeben. Diese Empfehlung gilt auch für Personen, die bislang symptomfrei waren. Sollten Sie eine Ordnungsverfügung für Ihren Arbeitgeber benötigen kontaktieren Sie bitte das Gesundheitsamt über die E-Mail gesundheitsaufsicht@oberhausen.de mit folgenden Angaben: Vorname, Nachname, Geburtsdatum, Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort, Reiseland und Reiseart, Reisezeitraum von-bis, Ankunft in Deutschland und Ankunft in Oberhausen.
Mittlere und große Veranstaltungen werden abgesagt
Am Wochenende stockt der Krisenstab der Stadt die Testteams des Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf drei auf. Dazu bittet die Stadtverwaltung die Bürgerinnen und Bürger, nur in dringenden Fällen stark besuchte Orte – wie etwa die drei Bezirksverwaltungsstellen in den Rathäusern, den Zulassungsstellen und dem Ausländeramt – aufzusuchen, um die Gefahr für die Mitarbeiter zu reduzieren.
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Am Vormittag schon hat Oberhausen sämtliche städtischen Veranstaltungen in den nächsten Wochen abgesagt – bis einschließlich Karfreitag, 10. April. Dies gilt für alle Veranstaltungen mit über 1000 Personen, aber auch für größere Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern, wenn diese „nicht zwingend erforderlich sind“. Dies betrifft etwa das Metronom Theater, Aufführungen im Theater Oberhausen, private Großveranstaltungen und auch Partys in Diskotheken.
Michael Jehn: „Situation lässt keine andere Entscheidung zu“
„Der Krisenstab hat in seiner Sitzung am Freitag entschieden, dass in Oberhausen restriktiv mit der aktuellen Situation umgegangen wird und alles abzusagen ist, was nicht zwingend notwendig ist. Die aktuelle Situation lässt keine andere Entscheidung zu. Wir handeln so restriktiv zum Schutz der Oberhausener Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Krisenstabsleiter und Beigeordneter Michael Jehn nach der heutigen Sitzung in einer Pressemitteilung.
Darüber hinaus sollen alle städtische Sportveranstaltungen in Oberhausen ab sofort ohne Zuschauer stattfinden, verlegt oder abgesagt werden. Ebenso werden fast alle Kurse an der Volkshochschule abgesagt. Ausgenommen sind etwa Kurse zu Sprachzertifikaten oder Qualifikationsmaßnahmen für die Schule.
Geschlossen bleiben ab Montag, 16. März, auch die städtischen Bibliotheken in Schmachtendorf und Osterfeld. Die Standorte in Alt-Oberhausen (Bert-Brecht-Haus) und Sterkrade sollen aber weiterhin für Besucher geöffnet sein.
Schwimmbäder und Tiergehege am Kaisergarten werden geschlossen
Die Stadttochter Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) schließt in Abstimmung mit dem Leiter des Kristenstabs, Michael Jehn, außerdem ab Samstag, 14. März die zwei Hallenbäder in Sterkrade und Alt-Oberhausen, das Freizeitbad Aquapark am Centro und das beliebte Tiergehege im Kaisergarten.
„In unseren Bädern kommen stets sehr viele Menschen zusammen, da ist das Ansteckungsrisiko hoch. Deshalb haben wir uns zu dem Schritt entschlossen, die Bäder ab Samstag bis einschließlich Ostern nicht mehr zu öffnen“, sagte OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt der Redaktion.
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Schmidt hält die derzeit getroffenen Maßnahmen gegen die Coronavirus-Ausbreitung für richtig. „Wenn man die Gesamtlage betrachtet, wäre es in der Rückschau sogar sinnvoll gewesen, schon eine Woche eher in Deutschland so zu handeln wie es jetzt von Bund und Ländern gemacht wird.“
So berichteten wir über das Coronavirus in Oberhausen
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14. März 2020: Polizei warnt vor Corona-Betrugsmasche
14. März 2020: KKO verschärft Besuchsregelung in Kliniken
14. März 2020: Oberhausen schließt alle Schulen und Kitas
14. März 2020: Stoag hebt Vordereinstieg in Bussen auf
14. März 2020: Zehn Infizierte in Oberhausen – Testteams erhöht
13. März 2020: Krankenhäuser schränken Patientenbesuche ein
13. März 2020: Erstmals zwei Oberhausener Prominente in Quarantäne
13. März 2020: Bereits 130 Abstriche für Erkrankungstests
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