Oberhausen. Auch wenn es keine bestätigte Corona-Infektion an Oberhausener Schulen gibt, bringt das Virus die Planung von Ausflügen und Fahrten durcheinander.

Auch wenn in Oberhausen bisher keine Schule wegen der Ausbreitung des Coronavirus geschlossen worden ist, verändert die Infektionskrankheit doch die Terminplanung: Am Heinrich-Heine-Gymnasium fallen die Treffen für Klassen- und Schulpflegschaften oder des Fördervereins aus, das Elsa-Brändström-Gymnasium sagt die Studienfahrten der Französisch- und Lateinkurse nach Frankreich und Trier ab, die Viertklässler an der Adolf-Feld-Schule müssen auf ihre Klassenfahrt nach Goch verzichten – um nur einige Beispiele zu nennen.

Vorgabe des NRW-Schulministeriums

Das entspricht der Vorgabe des NRW-Schulministeriums, wonach die Schulen alle außerunterrichtlichen Veranstaltungen wie Konzerte sowie alle Schulfahrten und Ausflüge bis zu den Osterferien absagen sollen (Start 6. April). In einer vorherigen Empfehlung hieß es noch, dass nur Fahrten in die Risikogebiete gestrichen werden sollten, vor der Durchführung von Fahrten mit anderen Zielen sollte der Rat des Gesundheitsamtes eingeholt werden. Deshalb schreibt die Theodor-Heuss-Realschule auf ihrer Internetseite auch, dass für die Fahrt nach London zurzeit eine Risikoeinschätzung eingeholt werde (Stand: 11. März). Die offizielle Empfehlung der örtlichen Behörden oder eben des Schulministeriums ist dabei nicht unerheblich für die Schulen zur Frage, ob Stornokosten der Reise erstattet werden. Dazu sollen bald Informationen aus Düsseldorf folgen.

Gesundheitsamt für Schließung zuständig

Nach wie vor sieht das NRW-Schulministerium von flächendeckenden Schulschließungen ab. Im Fall des Falles darf nicht der Schulleiter eine Schließung der Schule verhängen, sondern nur die städtische Ordnungsbehörde oder das Gesundheitsamt. Darauf wies Mathias Richter, Staatssekretär im Schulministerium, in einer Mail an die Schulen hin (nachzulesen auf der Seite des Schulministeriums, schulministerium.nrw.de).

Unaufgeregt und sachlich

Beim Durchlesen der Internetseiten der Oberhausener Schulen ergibt sich generell das Bild, dass diese sehr sachlich und besonnen mit dem Coronavirus umgehen. Die meisten Schulen stellen Auszüge der Informationen aus dem Ministerium auf ihre Seite, verweisen auf Bürgertelefone zum Thema und auf Sonderabsprachen, die in den kommenden Tagen und Wochen immer wieder nötig sein werden, je nachdem, wie sich die Lage verändert. Manche Schulen haben gar keine Informationen auf ihren Seiten und setzen anscheinend unaufgeregt auf interne Kommunikation.

Ob sich die Schulen eine klarere Ansage von höherer Ebene wünschen? Dass das Ministerium bisher zögerlich mit drastischen Maßnahmen ist und Informationen nach und nach kommen, dafür äußert eine Schulleiterin im Gespräch mit der Redaktion Verständnis. Für die Behörden sei die Situation auch neu, einen Präzedenzfall gibt es noch nicht. Wenn Kinder Krankheitssymptome zeigten, sollten die Eltern sie zu Hause im Bett bleiben lassen. Aber das gelte nicht nur in Zeiten des Coronavirus.

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