Oberhausen. Vier bestätigte Coronavirus-Fälle in Bayern, kein einziger in Oberhausen: Dennoch berät das Gesundheitsamt jetzt Firmen mit Kontakten nach China.
Vier bestätigte Coronavirus-Fälle gibt es aktuell in Bayern, wie das dortige Gesundheitsministerium bestätigt. Noch am 29. Januar wurden rund 40 Kontaktpersonen der Erkrankten getestet. Die Verunsicherung ist groß. Auch in Oberhausen. So erreichen das örtliche Gesundheitsamt verstärkt Anfragen auch von Firmen mit Handelsbeziehungen und persönlichen Kontakten nach China.
Alle bislang in Bayern betroffenen Erkrankten sind Mitarbeiter einer Firma aus dem Landkreis Starnberg, bei der bereits der erste Betroffene beschäftigt ist. Er hatte sich am 21. Januar während einer Fortbildungsveranstaltung bei einer chinesischen Kollegin angesteckt. Die Kollegin war am 23. Januar nach China zurückgeflogen.
In der Millionen-Stadt Wuhan brach der Virus aus
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„Es gibt in unserer Stadt bislang keinen einzigen Coronavirus-Fall“, betont Dr. Henning Karbach. Der Leiter des Oberhausener Gesundheitsamtes konnte auch alle Ratsuchenden beruhigen: „Kein Anrufer hatte Kontakt zu Menschen aus dem Risikogebiet in der chinesischen Provinz Hubei.“
Wuhan, weitläufige Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei, ist von der chinesischen Regierung unter Quarantäne gestellt worden. In der Elf-Millionen-Einwohner-Stadt war das Coronavirus ausgebrochen. Mittlerweile wurden weltweit außerhalb Chinas 59 Coronavirus-Fälle registriert. Die meisten davon in Thailand (14), betroffen sind unter anderem aber auch die USA (5), Australien (5) und Frankreich (3).
Bei entsprechenden Symptomen den Rettungsdienst einschalten
Karbach betont: „Nur Menschen, die Kontakt mit einer erkrankten Person hatten und innerhalb von 14 Tagen nach der Rückkehr aus China Symptome wie Fieber, Husten und Luftnot entwickeln, sollten ihren Arzt aufsuchen.“ Wichtig sei es aber, die Hausarztpraxis vorher anzurufen. „Es sollten keine öffentlichen Verkehrsmittel oder Taxis für die Fahrt zum Arzt genutzt werden.“ Statt dessen sollten Betroffene den Rettungsdienst verständigen und entsprechend vorwarnen.
Möglich sei es auch, mit Hilfe des Rettungsdienstes sofort ein örtliches Krankenhaus anzufahren. „Auch in unseren Kliniken in Oberhausen können ganz schnell Isolierzimmer eingerichtet werden.“ Über einen speziellen Bluttest lasse sich dann schnell klären, ob es sich tatsächlich um den Coronavirus handelt.
Das Robert-Koch-Institut (die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und –prävention) rät dazu, Erkrankte möglichst schnell zu isolieren, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.
„Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China bleibt nach Einschätzung des Robert-Koch-Institutes weiterhin gering.“ Darauf weist auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hin.