Robert Habeck
Robert Habeck ist Wirtschaftsminister und gilt als eines der wichtigsten Gesichter der Grünen. Aktuelle News und Infos zum Politiker.
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Eltern, Kindheit, Schule: Der Lebenslauf von Robert Habeck
Robert Habeck wurde am 2. September 1969 in Lübeck geboren, wo seine Eltern eine Apotheke betrieben. In der Hansestadt wuchs er zusammen mit seinem Bruder Hinrich in einem nach eigenen Angaben "christlich geprägten" Haushalt auf. Einer Religionsgemeinschaft gehört der Politiker aber nicht an. Er selbst bezeichnet sich als "säkularen Christen".
Während seiner Schulzeit verschlug es Habeck noch weiter in den Norden: Sein Abitur legte er 1989 an der Heinrich-Heine-Schule in Heikendorf, einer kleinen Stadt nahe Kiel, ab. Danach absolvierte er seinen Zivildienst in Hamburg. Dort arbeitete er für den Verein "Leben mit Behinderung Hamburg Elternverein", der sich für ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen einsetzt.
Ausbildung: Was für einen Beruf hat Robert Habeck gelernt?
Sein Studium führte Robert Habeck vom hohen Norden in den tiefsten Süden Deutschlands: 1991 nahm er ein Magisterstudium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg auf. Seine Fächerkombination: Philosophie, Germanistik und Philologie. Im weiteren Verlauf führte sein Studium Habeck nach Roskilde in Dänemark und schließlich wieder nach Hamburg, wo er es 1996 mit einem Magisterabschluss beendete.
An sein Studium anschließend promovierte Habeck ebenfalls an der Universität Hamburg zum Dr. phil. In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit literarischer Ästhetizität. Seine Liebe zur Literatur nutzte der spätere Politiker schließlich auch im Beruf: Ab 1999 arbeitete er als Schriftsteller und veröffentlichte mit seiner Frau Andrea Paluch, die er bereits 1996 geheiratet hatte, mehrere Bücher, darunter Kinderbücher und Romane. Der Roman "Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf" wurde sogar verfilmt.
Robert Habeck bei den Grünen: Stellvertretender Ministerpräsident, Parteichef, Wirtschaftsminister
2022 trat Robert Habeck in die Partei "Bündnis 90/Die Grünen" ein. Politisch gesehen ist er damit ein wahrer Spätstarter: Viele Politikerinnen und Politiker sind seit ihrer Jugend in ihren jeweiligen Parteien aktiv. Habeck hinderte das aber nicht daran, schnell aufzusteigen. Noch im Jahr seines Parteieintritts wurde er Kreisvorsitzender in Schleswig-Flensburg, 2004 bereits Vorsitzender des Landesverbands der Grünen in Schleswig-Holstein. Das Amt hatte er bis 2009 inne. Von 2008 bis 2009 war er zudem Fraktionsvorsitzender im Kreistag Schleswig-Flensburg.
2009 zog es den Grünen-Politiker dann ganz in die Landespolitik. Im Verlauf seiner politischen Karriere hatte er in Schleswig-Holstein verschiedene Positionen und Ämter inne. Dazu gehören:
- Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2009 (zusammen mit Monika Heinold)
- Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag Schleswig-Holstein
- Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2012
- Stellvertretender Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (2012-2018)
- Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein (2012-2018)
Noch während er in der Landespolitik aktiv war, kandidierte Robert Habeck 2015 bei der Urwahl der Grünen für die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl 2017. Dabei unterlag er jedoch knapp Cem Özdemir. Nach der Wahl war er einer der grünen Unterhändler bei den Sondierungsgesprächen für eine Jamaika-Koalition, die schließlich am Nein der FDP scheiterte.
2018 gelang Habeck schließlich der Schritt in die oberste Riege der Bundespolitiker: Am 27. Januar wurde er mit Annalena Baerbock zum Bundesvorsitzenden der Grünen gewählt. Kurz danach reichte er seinen Rücktritt als Minister in Schleswig-Holstein ein, da Parteivorsitzende laut den Statuten der Grünen kein Ministeramt innehaben dürfen. Das war auch der Grund dafür, dass Habeck den Parteivorsitz aufgab, als er 2021 Bundeswirtschaftsminister wurde.
Warum wurde Robert Habeck nicht Kanzlerkandidat der Grünen?
Nachdem sich die Grünen dazu entschlossen hatten, für die Bundestagswahl 2021 einen Kanzlerkandidaten oder eine Kanzlerkandidatin aufzustellen, stellte sich die Frage, wer für die Partei ins Rennen gehen sollte. Im Gespräch waren sowohl Robert Habeck als auch seine Co-Parteivorsitzende Annalena Baerbock.
Kanzlerkandidatin wurde schließlich Baerbock, für die sich die Partei auf den Vorschlag ihrer Parteivorsitzenden hin entschied. Robert Habeck wurde mit ihr zusammen Spitzenkandidat, verzichtete aber auf die Kanzlerkandidatur. Das erklärte er unter anderem in einem Brief an die Parteimitglieder. Auf die genauen Gründe für seinen Verzicht ging er dabei jedoch nicht ein.
Bei der anschließenden Bundestagswahl erreichten die Grünen mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen den dritten Platz hinter der SPD und der Union. Damit holte die Partei zwar das beste Ergebnis, das sie je bei einer Bundestagswahl erreicht hatte, blieb gleichzeitig aber hinter den Erwartungen zurück. In den anschließenden Koalitionsverhandlungen einigten sich SPD, Grüne und FDP auf die Bildung einer Ampel-Regierung, in der Habeck Vizekanzler und Wirtschaftsminister wurde. Das Bündnis zerbrach im November 2024.
Die Familie von Robert Habeck: Das sind seine Frau und seine Kinder
Seit 1996 ist Robert Habeck mit der Schriftstellerin Andrea Paluch verheiratet, die er während des Studiums in Dänemark kennengelernt hatte. Mit ihr hat der vier Söhne. Über die Jahre lebte die Familie unter anderem in Lüneburg und Flensburg.
Wie Habeck 2021 im Interview mit dem dänischen Rundfunksender DR erklärte, würden seine vier erwachsenen Söhne alle in Dänemark studieren. Sie hätten dänische Freundinnen und würden untereinander mehr Dänisch als Deutsch sprechen. Außerdem würden sie sich als Teil der dänischen Minderheit in Deutschland ansehen.