Für die Optimierung der Leistung tun Amateurvereine viel, für die medizinischen Versorgung fast nichts. Besser läuft es bei der TSG Adler Dielfen

Digitalisierung stößt natürlich auch im Amateurfußball auf großes Gehör. Von Medizinchecks über Datenbanken bis zur Videoanalyse versuchen Vereine mal förderlich, mal fürchterlich, modernes Dasein. Fast immer geht es dabei um eine Form von Optimierung, die nur einer Frage nachrennt: Wie kann die Wahrscheinlichkeit von sportlichem Erfolg erhöht werden?

In einem anderen Bereich bewegt sich der Amateurfußball hingegen weiterhin im Steinzeit-Modus. Die medizinische Versorgung ist vielerorts, gelinde gesagt, bedenklich. Um einen Grundkurs in puncto Erstversorgung kümmert sich kaum jemand. Anekdoten über Eiskoffer ohne Eis werden dagegen gerne erzählt. Der Knöchel schon am Anschwellen, legt ein Ersatzspieler dann ebenso gerne einen völlig falschen Verband an. Es ist nicht vorstellbar, aber der idiotische Rat „Tritt mal richtig fest auf, dann geht es wieder“ erfreut sich auch heute noch trauriger Popularität. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass die ersten Minuten nach einer Verletzung bereits entscheidend für den Heilungsverlauf sind. Das kann weniger tragisch bei Verstauchungen, aber eben auch dramatisch bei verschluckten Zungen enden.

Die TSG Adler Dielfen führte jetzt eine Notfallfortbildung durch. Unterstützt von DFB und der Deutschen Herzstiftung, erlernten zwölf Teilnehmer aus unterschiedlichen Abteilungen das A und O der Reanimation. Vereine sollten so etwas verpflichtend tun. Die Frage dabei ist einfach wie analog: Wie kann die Wahrscheinlichkeit von Gesundheit erhöht werden?

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