Nach dem ersten Spieltag weiß man eigentlich nur, dass man nichts weiß. Für manche Clubs zeichnet sich aber schon ab, wo die Reise hingeht.

Frei nach Sokrates weiß man nach dem ersten Spieltag eigentlich nur, dass man nichts weiß. Niederlagen hängen oft mit Nervosität zusammen, Siege werden heruntergeredet statt mit Lobeshymnen geschmückt. Die Saison ist schließlich noch lang.

Anders am vergangenen Wochenende, wo es eine Reihe an Ergebnissen gab, die aufgrund ihrer Entstehung bereits offensichtliche Schlüsse zulassen. Die Art und Weise zum Beispiel, wie Birkelbach den Gästen aus Arpe/Wormbach unterlegen war, brachte nicht bloß ein Resultat, sondern auch die Erkenntnis hervor, dass es eine Saison gegen den Abstieg werden dürfte. Eine Grenzerfahrung erlebte auch der VfL Bad Berleburg in Hohenlimburg (0:3), wo die qualitativen Unterschiede nach einer ordentlichen ersten Hälfte am Ende deutlich wurden.

Der SV Feudingen machte beim 3:1 gegen Kreuztal klar: bleiben in der ersten Mannschaft Körper frisch und Köpfe bei Verstand, ist der Meistertitel ein schweres, aber auch realistisches Ziel. Die Reserve des TuS Erndtebrück schlägt den SSV Hagen nicht nur mit sechs Toren, sondern auch mit großer spielerischer Klasse. Vier Teams, deren Reiserouten im saisonalen Navi nach nur einem Spieltag bereits vorgezeichnet sind.

Der TSV Aue-Wingeshausen hingegen bog nach der Niederlage im ersten C-Liga-Spiel direkt einmal falsch ab. Denn ob der Schiedsrichter einen schlechten Tag hatte oder nicht: nach misslungenem Auftakt als B-Liga-Absteiger die Schuld aus der eigenen Kabine zu fegen, erzählt ebenfalls mehr als nur ein Resultat.

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# 131: Es Besser machen als der DFB: Es liegt auch bei den Vereinen
# 126: Wie der Vater, so nicht der Sohn
# 118: SV Oberes Banfetal mit top Saisonstart

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WP-Kolumnist Heiko Rothenpieler hat kürzlich das Buch „Die Poesie des Fußballs“ veröffentlicht. Das Interview dazu gibt es hier.