Thekenturniere bedeuten für Fußballer jeder Couleur eine Menge Spaß. Vorbei ist es damit, wenn sie genutzt werden um alte Fehden zu bedienen.
Dynamo Tresen, Lokomotive Prost, Turbine Trichter: bei Thekenturnieren sind die Teamnamen Programm. Denn darum geht es schließlich – um Bier und Fußball in Kombination. Das belegen auch die Zahlen des Neujahrsturniers des SV Schameder, die sich sowohl aus einer großen Resonanz von 17 angemeldeten Teams, als auch aus 810 Litern vertilgtem Bier zusammensetzen.
Während Hallenturniere mit Vereinen in den letzten Jahren (vor allem wegen Verletzungsrisiken) immer weniger werden, erfreuen sich Thekenturniere an Kultstatus und vollen Kassen. Positiv ist vor allem die Tatsache, dass so Freunde zusammenkommen, die sich länger nicht gesehen haben, weil sie z.B. in verschiedenen Gegenden leben – so wie bei den Blue Shorts Balde. Auch gibt es nichts Schlechtes daran zu finden, dass „Spaß am Fußball“ hier nicht nur als Phrase im Vordergrund steht, sondern vor allem von denen vorgelebt wird, die in keinem Verein spielen und endlich mal das Runde ins Eckige bugsieren können.
Fakt ist aber auch, dass einige Herren die Gunst der Stunde nutzen, um alte Fehden zu begleichen. Hier ein flacher Spruch, da ein Tackling zu viel, alles möglich, wenn auch nicht erwünscht. Doch mit Alkohol im Blut wachsen manche, leider in die völlig falsche Richtung, über sich hinaus. „Und? Hat’s geknallt, oder war alles friedlich?“ ist eine gängige Frage nach Thekenturnieren. Eine Frage, die man früher nur nach Harfeld oder Stünzel stellte. Nur geht es hier um Fußball, ein Spiel. Wer darin Aggressionen entfacht, sollte lieber Theke statt Turnier spielen.
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