Entgegen vieler Unkenrufe bleibt die Zahl der Ehrenamtler in Deutschland hoch. Diese Stabilität zu wahren – das wäre wirklich ein „guter Rutsch“.
Mit den guten Vorsätzen ist das ja immer so eine Sache. Sollte man sich wirklich etwas vornehmen, oder einfach mit dem zufrieden sein, wie es gerade ist? Klar, es gibt Dinge, die jedem Menschen offensichtlich schaden, noch ist zumindest nicht erwiesen, dass Kettenrauchen, Fettleibigkeit oder Alkoholismus ein längeres Leben versprechen. Und es gibt diese einfachen, aber sehr wichtigen Vorsätze. Von alltäglicher Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit kann es nicht genug, von Egoismus und Arroganz ruhig weniger geben. Beides in Kombination sind jedenfalls beste Voraussetzungen für eine funktionierende Gesellschaft. Und wo Gesellschaft funktioniert, ist ehrenamtliche Arbeit ein besonderes Merkmal.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier macht sich immer wieder für Menschen stark, die als Ehrenamtliche tätig sind. In seiner Rede zum Tag des Ehrenamts Anfang Dezember erzählte er von seiner eigenen Kindheit beim Fußballclub TuS Brakelsiek. Von einem kürzlich wieder gefundenen Mannschaftsfoto aus 1966, das in ihm viele Erinnerungen hervorrief: „Auf dem Platz habe ich Freundschaften geschlossen, die bis heute halten. Im Verein lernte ich, wie wichtig die sind, die sich um mehr kümmern als sich selbst, die für andere da sind.“ Rund 25 Millionen Menschen sind in Deutschland als Ehrenamtliche tätig, seit der letzten Erhebung vor zehn Jahren ist dieser Wert stabil geblieben. Ein gemeinsamer Vorsatz für Wittgenstein könnte sein, diese Stabilität zu wahren – das wäre wirklich ein „guter Rutsch“.
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