Peter Fischer zeigt als Präsident von Eintracht Frankfurt klare Kante gegen die AfD. Seine Position beschreibt er als eine Frage der Haltung.

Vor gut einem Jahr wurde Peter Fischer als Präsident von Eintracht Frankfurt mit 99 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Das war in puncto Wiederwahl zwar keine Weltneuheit, doch in Anbetracht der Umstände im Vorfeld der Jahreshauptversammlung mit besonderem Interesse zu betrachten. Peter Fischer hatte im Kontext mit der Vereinssatzung deutlich ausgesprochen, dass eine Mitgliedschaft bei Eintracht Frankfurt und die gleichzeitige Unterstützung der AfD „unvereinbar“ seien. Dafür gab es neben sehr viel Lob auch Grundsatzdebatten und natürlich eine Anklage der AfD wegen Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung.

„Wenn mich einer Funktionär nennt, bringt mich das auf die Palme“, sagt Peter Fischer. Sein Selbstverständnis zu Sport im Allgemeinen ist offenbar ein anderes, als es bei vielen seiner Kollegen zu beobachten ist. Die Vereinssatzung ist für ihn keine schwarz auf weiß gedruckte Richtlinie, sondern die Ausformulierung einer Lebenseinstellung. Fischer hält seitdem an seiner klaren Kante gegen die AfD fest.

Im jüngsten Interview mit Journal Frankfurt wird er nach dieser „Kante“ gefragt. „Dafür musst du nicht Superman sein, das ist einfach eine Frage der Haltung“, sagt Fischer. In Deutschland gäbe es Millionen von Organisationen, vom Sportclub bis zum Dackelzüchterverein, die viele Menschen erreichen könnten. Das sei am Ende „die einzige Chance, aus dem braunen Müll herauszukommen.“ Nach Satzungen handeln und sie nicht nur lesen: Was tun Wittgensteiner Vereine eigentlich dafür?

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