Essen. In Überruhr geht das Leben meist einen ruhigen Gang. Die spektakuläre Lage gefiel schon den Germanen. Folge 40 der Stadtteil-Serie “60 Minuten in...“.

Es gibt Stadtteilzentren, mit denen man zwar keinen städtebaulichen Schönheitspreis gewinnt, aber die offenbar doch ganz gut funktionieren. Überruhr ist so eines, findet Norbert Mering. An dem Freitagmorgen, als wir den CDU-Ratsherrn dort treffen, sind auffallend viele Bürger unterwegs, um in der schlichten eingeschossigen Backstein-Ladenzeile ihre Besorgungen zu erledigen. Mering ist der Typ des allzeit präsenten Stadtteilpolitikers, den Tausende Bürger zu kennen scheinen und den es leider nicht mehr allzu oft gibt. Hier ein Hallo, dort ein kleines Schwätzchen – der Überruhrer Ortskern wirkt wie ein Dorf, in dem jeder jeden kennt. Dieser Eindruck, sagt Mering, trifft wirklich zu, wobei das Miteinander bei den Jüngeren und den Zugewanderten deutlich weniger ausgeprägt ist. Das allerdings ist keine Überruhrer Spezialität.

Eine Laune der Geschichte hat aus Überruhr (zur Bildergalerie) amtlicherseits zwei Stadtteile gemacht: Hinsel und Holthausen, beide getrennt durch ein Tal, in dem die Maria-Juchacz-Straße verläuft. Beide Ortsteile sind historisch uralte Dörfer mit jeweils einem großen Hof als Mittelpunkt. Selbst der vor- und frühindustrielle Bergbau, der zunächst unten im Ruhrtal und im Wichteltal blieb, änderte daran kaum etwas. „Da, wo heute das Einkaufszentrum ist, stand bis 1960 der Hof Schulte-Hinsel“, erklärt Mering. Ein Schulte war so etwas wie der Vorsteher einer Bauernschaft, der die Abgaben für den Grundherrn einzutreiben hatte – in diesem Fall das Stift Rellinghausen, zu dem Hinsel und Holthausen über Jahrhunderte gehörten.

Großer Veränderungsschub in den 1960er Jahren

Diese Historie erklärt, warum in Überruhr heute alles ein wenig wie aus der Retorte wirkt. Es gab nie ein gewachsenes Stadtteilzentrum. Als der Bergbau sich ab etwa 1860 auf der Überruhrer Halbinsel stärker ausbreitete, gesellten sich zu den alten Höfen kleinere Bergarbeitersiedlungen und verstreute Kötterhäuser von Bergleuten, die eine zusätzliche Klein-Landwirtschaft zum Überleben brauchten.

Das ist Essen-Überruhr

Ein Herbstmorgen am Ruhrbogen mit Blick auf Überruhr.
Ein Herbstmorgen am Ruhrbogen mit Blick auf Überruhr. © Hans Blossey
Die Einfahrt zum Holteyer Hafen - oben drüber führt der Leinpfad - markiert gleichzeitig den Beginn des hübschen und geschichtsträchtigen Wichteltals.
Die Einfahrt zum Holteyer Hafen - oben drüber führt der Leinpfad - markiert gleichzeitig den Beginn des hübschen und geschichtsträchtigen Wichteltals. © Sebastian Konopka/FUNKE Foto Services
Impressionen aus dem Wichteltal (fotografiert im August 2013).
Impressionen aus dem Wichteltal (fotografiert im August 2013). © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Das Ziegengehege im  Wichteltal.
Das Ziegengehege im Wichteltal. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße (fotografiert im August 2013).
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße (fotografiert im August 2013). © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße (fotografiert im August 2013).
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße (fotografiert im August 2013). © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die markante Kirche St. Suitbert an derKlapperstraße.
Die markante Kirche St. Suitbert an derKlapperstraße. © Hans Blossey
Die markante Kirche St. Suitbert an derKlapperstraße.
Die markante Kirche St. Suitbert an derKlapperstraße. © Hans Blossey
Überruhr aus der Luft betrachtet, an einem Morgen im November 2015.
Überruhr aus der Luft betrachtet, an einem Morgen im November 2015. © Hans Blossey
Die Ruhr zwischen Überruhr-Hinsel und Steele/Horst.
Die Ruhr zwischen Überruhr-Hinsel und Steele/Horst. © Hans Blossey
Überruhr aus der Luft betrachte, an einem Morgen im November 2015.
Überruhr aus der Luft betrachte, an einem Morgen im November 2015. © Hans Blossey
Überruhr aus der Luft betrachte, an einem Morgen im November 2015.
Überruhr aus der Luft betrachte, an einem Morgen im November 2015. © Hans Blossey
Blick auf Hinsel. Überruhr hat eine durchaus spektakuläre Lage über der Ruhr. Das breite Flusstal dient hier überwiegend der Wassergewinnung.
Blick auf Hinsel. Überruhr hat eine durchaus spektakuläre Lage über der Ruhr. Das breite Flusstal dient hier überwiegend der Wassergewinnung. © Michael Gohle/FUNKE Foto Services
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im Juli 2015).
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im Juli 2015). © Hans Blossey
Impressionen aus dem Ludwig-Kessing-Park (fotografiert im Sommer 2015).
Impressionen aus dem Ludwig-Kessing-Park (fotografiert im Sommer 2015). © Knut Vahlensieck / Funke Foto Services
Impressionen aus dem Ludwig-Kessing-Park (fotografiert im Sommer 2015).
Impressionen aus dem Ludwig-Kessing-Park (fotografiert im Sommer 2015). © Knut Vahlensieck / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Ludwig-Kessing-Park.
Multicopter-Aufnahme vom Ludwig-Kessing-Park. © Michael Gohl/FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Ludwig-Kessing-Park und der ehemaligen Sportanlage Mentingsbank.
Multicopter-Aufnahme vom Ludwig-Kessing-Park und der ehemaligen Sportanlage Mentingsbank. © Michael Gohl/FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Ludwig-Kessing-Park.
Multicopter-Aufnahme vom Ludwig-Kessing-Park. © Michael Gohl/FUNKE Foto Services
Impressionen aus dem Ludwig-Kessing-Park (fotografiert im Sommer 2015).
Impressionen aus dem Ludwig-Kessing-Park (fotografiert im Sommer 2015). © Knut Vahlensieck / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen vom  Ludwig-Kessing-Park und der Ruhr.
Multicopter-Aufnahmen vom Ludwig-Kessing-Park und der Ruhr. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen vom  Ludwig-Kessing-Park und der Ruhr.
Multicopter-Aufnahmen vom Ludwig-Kessing-Park und der Ruhr. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Bezirkssportanlage Essen-Überruhr.
Die Bezirkssportanlage Essen-Überruhr. © Michael Gohl/FUNKE Foto Services
Die Bezirkssportanlage Essen-Überruhr.
Die Bezirkssportanlage Essen-Überruhr. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von der Bezirkssportanlage Überruhr.
Multicopter-Aufnahme von der Bezirkssportanlage Überruhr. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Gestüt Rahmanns Hof in Überruhr-Holthausen.
Das Gestüt Rahmanns Hof in Überruhr-Holthausen. © Hans Blossey
Das Gestüt Rahmanns Hof in Überruhr-Holthausen.
Das Gestüt Rahmanns Hof in Überruhr-Holthausen. © Hans Blossey
Goldener Herbst in Überruhr-Hinsel: Tagetes (Studentenblumen) blühen  auf einem Feld am Heuweg in Überruhr-Hinsel.
Goldener Herbst in Überruhr-Hinsel: Tagetes (Studentenblumen) blühen auf einem Feld am Heuweg in Überruhr-Hinsel. © Ulrich von Born/FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme enstand über dem Gelände der Wassergewinnungsanlage Überruhr in Richtung Überruhr-Hinsel.
Diese Multicopter-Aufnahme enstand über dem Gelände der Wassergewinnungsanlage Überruhr in Richtung Überruhr-Hinsel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Gelände der Wassergewinnungsanlage Überruhr.
Multicopter-Aufnahme über dem Gelände der Wassergewinnungsanlage Überruhr. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Im April 2016 wurde die Wasseraufbereitungsanlage in Überruhr eingeweiht.
Im April 2016 wurde die Wasseraufbereitungsanlage in Überruhr eingeweiht. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Im April 2016 wurde die Wasseraufbereitungsanlage in Überruhr eingeweiht.
Im April 2016 wurde die Wasseraufbereitungsanlage in Überruhr eingeweiht. © Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme zeigt die Ruhr in Höhe der Kurt-Schumacher-Brücke. Im Hintergrund ist die Wassergewinnungsanlage Überruhr zu sehen.
Diese Multicopter-Aufnahme zeigt die Ruhr in Höhe der Kurt-Schumacher-Brücke. Im Hintergrund ist die Wassergewinnungsanlage Überruhr zu sehen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Gelände der Wassergewinnungsanlage Überruhr.
Multicopter-Aufnahme über dem Gelände der Wassergewinnungsanlage Überruhr. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Gelände der Wassergewinnungsanlage Überruhr.
Multicopter-Aufnahme über dem Gelände der Wassergewinnungsanlage Überruhr. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von  der  Wassergewinnungsanlage Überruhr aus in Richtung Hinsel.
Multicopter-Aufnahme von der Wassergewinnungsanlage Überruhr aus in Richtung Hinsel. © Michael Gohl/FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme entstand über den Feldern an der Kevelohstraße mit Blick in Richtung Horst.
Diese Multicopter-Aufnahme entstand über den Feldern an der Kevelohstraße mit Blick in Richtung Horst. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme entstand über den Feldern an der Kevelohstraße mit Blick in Richtung Horst.
Diese Multicopter-Aufnahme entstand über den Feldern an der Kevelohstraße mit Blick in Richtung Horst. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme entstand über den Feldern an der Kevelohstraße mit Blick in Richtung Hinsel.
Diese Multicopter-Aufnahme entstand über den Feldern an der Kevelohstraße mit Blick in Richtung Hinsel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Diese Multicopter-Aufnahme entstand über den Feldern an der Kevelohstraße mit Blick in Richtung Horst.
Diese Multicopter-Aufnahme entstand über den Feldern an der Kevelohstraße mit Blick in Richtung Horst. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Gymnasium Essen-Überruhr (fotografiert im Mai 2013).
Das Gymnasium Essen-Überruhr (fotografiert im Mai 2013). © Hans Blossey
Das Gymnasium Essen-Überruhr.
Das Gymnasium Essen-Überruhr. © Christof Koepsel/FUNKE Foto Services
Das Gymnasium Essen-Überruhr (fotografiert im Mai 2013).
Das Gymnasium Essen-Überruhr (fotografiert im Mai 2013). © Hans Blossey
Der S-Bahnhof Essen-Holthausen.
Der S-Bahnhof Essen-Holthausen. © Socrates Tassos/FUNKE Foto Servi
Fördergerüst der Zeche Heinrich in Überruhr-Holthausen (fotografiert im Januar 2011).
Fördergerüst der Zeche Heinrich in Überruhr-Holthausen (fotografiert im Januar 2011). © Hans Blossey
Fördergerüst der Zeche Heinrich in Überruhr-Holthausen (fotografiert im Oktober 2011).
Fördergerüst der Zeche Heinrich in Überruhr-Holthausen (fotografiert im Oktober 2011). © Hans Blossey
Überruhr-Holthausen aus der Luft betrachtet (fotografiert im Mai 2013).
Überruhr-Holthausen aus der Luft betrachtet (fotografiert im Mai 2013). © Hans Blossey
Überruhr-Holthausen aus der Luft betrachtet (fotografiert im Mai 2013).
Überruhr-Holthausen aus der Luft betrachtet (fotografiert im Mai 2013). © Hans Blossey
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im April 2010).
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im April 2010). © Hans Blossey
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im Februar 2012).
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im Februar 2012). © www.blossey.eu
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im Mai 2013).
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im Mai 2013). © Hans Blossey
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im Juli 2011).
Überruhr aus der Luft betrachtet (fotografiert im Juli 2011). © Hans Blossey
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Und auch das ist charakteristisch für viele Vororte im Ruhrgebiet: Erst in den 1960er Jahren kam der große Veränderungsschub, als auch Überruhr dazu auserkoren war, künftiger Wohnort für die wachsende Stadtbevölkerung zu sein. In Holthausen noch mehr als in Hinsel entstanden auf freiem Feld jene zeittypischen Großsiedlungen, die ohne echte städtebauliche Anbindung blieben und deshalb rasch zu mehr oder weniger reinen Schlafstätten mutierten. Mering deutet soziale Probleme an, wobei ein auffallendes Nebeneinander zu beobachten ist: Es gibt in Überruhr sozialen Wohnungsbau, der in die Jahre gekommen ist. und gleich daneben gepflegte Einfamilienhaus-Straßen. Das alles ist umgeben von Resten der alten Agrar-Landschaft und vor allem dem breiten Ruhrtal, das wie ein Bogen Überruhr umschließt. Potenziell ist die Lage auf zwei Höhen über dem Fluss reizvoll, aber man würde heute doch manches anders planen.

Reste einer germanischen Siedlung

Die überlegene Stellung gefiel übrigens schon den Germanen. Bei der Erschließung des Wohngebiets Sonderfeld fanden sich Reste einer bedeutenden Siedlung aus der römischen Kaiserzeit. Überruhr ist generell sehr geschichtsbewusst. Die Überruhrer Bürgerschaft e.V. – Vorsitzender ist Norbert Mering – hat einen interessanten Geschichtspfad mit Dutzenden von Hinweistafeln konzipiert, der ständig wächst. In Essen gibt es das in dieser Qualität nicht oft. Geschichte kann ein Mittel sein, um nach innen Identität zu stiften und nach außen bekannter zu werden, und von beidem kann Überruhr ruhig noch mehr gebrauchen, findet Mering. „Den meisten Essenern fällt zu unserem Stadtteil kaum etwas ein.“ Stimmt wohl: Viele größere Essener Stadtteile haben ein bestimmtes Image. Überruhr taucht auf dem Radar nicht so recht auf, was vielleicht auch daran liegt, dass es allgemein bekannte Highlights nicht gibt. Selbst die Kirche St. Suitbert, unter den vielen modernen Kirchenbauten des Bistums eines der spektakulärsten, ist nur Architekturkennern ein Begriff.

In Überruhr wird einfach nur gelebt, ruhig und meist gar nicht schlecht. Und wenn nicht alles täuscht, finden die meisten Überruhrer das auch ganz gut so.

Wappen symbolisiert die geografische Lage

In historischen Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen zeigt symbolhaft in weiß den Ruhrbogen und in rot die Überruhrer Halbinsel. Auf ihr ist ein so genannter Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen germanischen Bodenfunde hindeutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929.

Essener Stadtteilwappen und ihre Bedeutung

(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
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Der dichtende Bergmann Ludwig Kessing

Ludwig Kessing war 14, als er nach dem Tod seines Vaters in den Schacht musste, obwohl ihm Neigung und Begabung zu anderem befähigte. Für ein Kind aus einfachem Haus spielte das damals keine Rolle. Geboren 1869 in einer kleinen Kate im Wichteltal, blieb Kessing 42 Jahre Bergmann, verfasste nach der Arbeit Gedichte, Liedtexte und Theaterstücke. Nach ihm benannte Überruhr den Stadtteilpark, der schöne Blicke ins Ruhrtal gewährt. Noch mehr Sicht hat man allerdings vom Wanderweg direkt an der Ruhrkante, wo sich auch die sehenswerte Friedenskapelle befindet.

Typisch Überruhr: Wichteltal und Friedenskapelle

Unter den vielen sehenswerten Ausflugsorten in Essen ist das Wichteltal noch so etwas wie ein Geheimtipp. Auf halber Strecke zwischen Steele und Horst zweigt es am Holteyer Hafen vom Rad- und Fußweg an der Ruhr ab und erschließt Kleinbauern-Idylle ebenso wie die frühe Kohleförderung. Oberhalb des Tals liegt an einem schönen Aussichtsplatz die Friedenskapelle der Heiligen Eucharistie, die 1961 entstand und jeweils am 1. Mai Ziel einer sternförmigen Prozession aus der Umgebung ist.

Unterwegs im Wichteltal

Erholung für Menschen - und Tiere - bietet das Wichteltal in Essen.
Erholung für Menschen - und Tiere - bietet das Wichteltal in Essen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der kleine Abstecher an der alten Leinpfad-Brücke in das uralte Bergbaugebiet Wichteltal lohnt sich.
Der kleine Abstecher an der alten Leinpfad-Brücke in das uralte Bergbaugebiet Wichteltal lohnt sich. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die alte Leinpfad-Brücke am Abzweig des Wichteltals vom Ruhrradweg.
Die alte Leinpfad-Brücke am Abzweig des Wichteltals vom Ruhrradweg. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Herrliche Aussichten bieten sich den Spaziergängern.
Herrliche Aussichten bieten sich den Spaziergängern. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Von Pflanzen leicht überrankt wirkt die alte Leinpfad-Brücke fast verwunschen.
Von Pflanzen leicht überrankt wirkt die alte Leinpfad-Brücke fast verwunschen. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Artenvielfalt am Ufer - hier grünt und blüht es.
Artenvielfalt am Ufer - hier grünt und blüht es. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Wer Erholung in der Natur will und Interesse an Industrie- und Stadtgeschichte hat, ist hier richtig.
Wer Erholung in der Natur will und Interesse an Industrie- und Stadtgeschichte hat, ist hier richtig. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die verwunschene Friedhofskapelle an der Mönkhoffstraße, erbaut 1961, unterhalten von der Eucharistischen Ehrengarde Essen-Überruhr.
Die verwunschene Friedhofskapelle an der Mönkhoffstraße, erbaut 1961, unterhalten von der Eucharistischen Ehrengarde Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße - hier wird zum Beispiel bei der Marienwallfahrt die Heilige Messe gefeiert.
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße - hier wird zum Beispiel bei der Marienwallfahrt die Heilige Messe gefeiert. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Ludwig-Kessing-Park ist nach dem in Überruhr geborenen Bergmann und Heimatdichter Ludwig Kessing (1869 bis 1940) benannt.
Der Ludwig-Kessing-Park ist nach dem in Überruhr geborenen Bergmann und Heimatdichter Ludwig Kessing (1869 bis 1940) benannt. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße.
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße.
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Ein Blick ins Innere der  Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße.
Ein Blick ins Innere der Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße.
Die Friedenskapelle an der Mönkhoffstraße. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Ein altes Ruhrsandsteinhaus mit angrenzendem Ziegengehege am Wichteltal.
Ein altes Ruhrsandsteinhaus mit angrenzendem Ziegengehege am Wichteltal. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Ein altes Ruhrsandsteinhaus mit angrenzendem Ziegengehege am Wichteltal.
Ein altes Ruhrsandsteinhaus mit angrenzendem Ziegengehege am Wichteltal. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr.
Impressionen aus dem Wichteltal in Essen-Überruhr. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei.
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei.
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei.
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei.
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei.
Auch an den Ziegen im Tiergehege im Wichteltal führt der Ausflug vorbei. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Tag der offenen Tür feierte das Tiergehege Wichteltal am 2. November 2013. Im Bild: Der erste Vorsitzende, Alexander Kirstein.
Tag der offenen Tür feierte das Tiergehege Wichteltal am 2. November 2013. Im Bild: Der erste Vorsitzende, Alexander Kirstein. © Alexandra Roth/WAZ FotoPool
Tag der offenen Tür feierte das Tiergehege Wichteltal am 2. November 2013.
Tag der offenen Tür feierte das Tiergehege Wichteltal am 2. November 2013. © Alexandra Roth/WAZ FotoPool
Blick in das Wichteltal, aufgenommen im Jahr 2007.
Blick in das Wichteltal, aufgenommen im Jahr 2007. © Walter Fischer/ WAZ FotoPool
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Stadtteil-Statistik:

Überruhr in Zahlen

Einwohnerzahl

16.115 Einwohner waren Ende 2015 in Überruhr gemeldet, 8142 im Holthausen, 7973 in Hinsel. Nimmt man Überruhr als Ganzes, gehört es zu den mittelgroßen Essener Stadtteilen, wobei amtlich eben beide getrennt gewertet werden. Zum Vergleich: In Frohnhausen leben über 32 000 Menschen, in Schuir nur 1481.

Einwohnerdichte

Überruhr ist dichter besiedelt, als man meinen könnte. In Hinsel leben 83 Einwohner pro Hektar bebauter Fläche, in Holthausen 70. Der Essener Schnitt: 72,7 Personen pro Hektar.

Staatsangehörigkeit

6,0 Prozent der Hinseler haben ausschließlich einen nicht-deutschen Pass, in Holthausen sind es 7,7 Prozent. Der Durchschnitt in Essen liegt bei 14 Prozent.

Alter

In Hinsel ist 13,1 Prozent der Bevölkerung unter 18 Jahre alt, in Holthausen 14,8 Prozent. Überruhr gesamt ist somit relativ überaltert, der Essener Schnitt liegt bei 15,3 Prozent. Besonders in Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil leben deutlich mehr Kinder und Jugendliche unter 18. Spitzenreiter ist Katernberg mit 20 Prozent.

Flächennutzung

25,8 Prozent der Fläche in Hinsel ist bebaut, ein recht niedriger Wert,der auf viel Grün schließen lässt (Essen gesamt: 38,2 Prozent). Das meiste Hinseler Grün darf jedoch nicht betreten werden. Wie das? Nun, nicht zufällig verzeichnet die Statistik unter „sonstige Flächen“ für Hinsel 42,7 Prozent, was in Essen einsame Spitze ist. Es handelt sich um die abgesperrten Wassergewinnungsanlagen. Holthausen ist mit 40,1 Prozent deutlich stärker bebaut, hat mit 22,1 Prozent noch immer eine respektable Menge an landwirtschaftlich genutzter Fläche, deutlich über dem Essener Schnitt von 14,7 Prozent. Hinsel hingegen besitzt mit 4,5 Prozent Flächenanteil nur noch Reste der bäuerlichen Vergangenheit.

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