Gladbeck. Ariane Koller und Thomas Fotschki aus Gladbeck haben mit viel Aufwand eine besondere Spendenaktion organisiert. Es gab einige Überraschungen.

Schon in den Nebenstraßen hört man Musik und heitere Gespräche. Lichterketten, Weihnachtsmänner und Gelächter vor der Haustür machen außerdem aufmerksam: Mitten in Gladbeck-Zweckel lässt sich am Samstagabend ein ganz besonderer Ort finden – Ariane Koller und ihr Bekannter Thomas Fotschki haben zur Weihnachtsfeier geladen.

Das Besondere: egal ob Bratwurst, gebrannte Mandeln oder Punsch, alles ist kostenlos. Mit der Bitte, zu spenden – für Gladbecker Vereine. Ein Konzept, das schon einige Jahre Bestand hat.

Kleine Gladbecker Weihnachtsfeier entwickelte sich rasant

„Eigentlich wollten wir am Anfang nur zusammenkommen, meine Familie, Freunde und die Nachbarschaft, besonders die älteren Nachbarn“, verrät Ariane Koller, die zusammen mit ihrer Familie die Feier ins Leben gerufen hat. Thomas Fotschki habe die Aktion schließlich organisiert. „Man sieht sich so selten und besonders die Älteren wollten wir mit einbeziehen, eben einfach zusammen sein.“ Doch aus dem kleinen Anfang sei schnell mehr geworden, denn die Gästeliste wurde immer länger.

„Das hat sich natürlich herumgesprochen und so kamen dann vergangenes Jahr fast 200 Menschen.“ Dieses Jahr seien es weit über 250 Besucher gewesen. Besucher, die bereit zum Spenden waren. „11.000 Euro waren es letztes Jahr insgesamt. Als wir die 10.000 geknackt haben, habe ich erstmal geheult“, sagt die Gladbeckerin. Und auch dieses Jahr hat sich die Familie einiges vorgenommen, denn es war viel geplant.

Spenden für Gladbecker Vereine: Und viel zu erleben

So konnten Nachbarn und Freunde am Samstagabend nicht nur Bratwurst, gebrannte Mandeln und Co. naschen, auch bot die Familie eine Tombola an. „Dieses Jahr gibt es eine große und eine kleine Tombola, für die man Tickets kaufen kann. Das Geld wird gespendet und man selbst kann gewinnen“, erklärt Ariane Koller. Und zwar unter anderem eine Ballonrundfahrt, eine Reise nach Norderney oder ein Helikopterrundflug – alles gesammelt und gespendet von Freunden, Bekannten und Unterstützern der Aktion.

Bei der Weihnachtsfeier von Familie Koller gab es Glühwein, Crêpes und Würstchen. Allein 300 Würstchen wurden an die Besucher ausgegeben.
Bei der Weihnachtsfeier von Familie Koller gab es Glühwein, Crêpes und Würstchen. Allein 300 Würstchen wurden an die Besucher ausgegeben. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Die Empfänger der gesammelten Spenden sind dieses Jahr das ambulante Kinder- und Jugendhospiz und der Tierschutzverein Gladbeck. „Umsonst war schon immer alles und irgendwann haben wir dann angefangen, Geld zu sammeln“, sagt Ariane Koller. „Wir wollen einfach etwas Gutes tun, auch, wenn es immer so viel Aufwand ist.“ Aufwand, der sich aber bezahlt macht. Denn um vom Glühweinstand an der Vorderseite des Hauses in den Hinterhof zu gelangen, kann man einige Minuten einplanen, so sehr tummelten sich am Samstag die Besucher im Garten der Familie Koller. „170 Liter Glühwein, 300 Würstchen, 15 Liter Crêpes-Teig“, zählt Ariane Koller am nächsten Morgen auf, wie viel gegessen und getrunken wurde. Die Liste ist lang.

Mini-Weihnachtsmarkt lockt kleine und große Besucher

Und auch für kleine Besucher der Weihnachtsfeier gab es an diesem Abend einiges zu entdecken, denn im Hinterhof der Familie war eine eigene Rodelbahn mit Schnee aufgebaut. „Den Schnee haben wir von der Eishalle in Dorsten, den haben wir mit mehreren Fahrten hier hingebracht“, sagt Ariane Koller. Und auch die Besucher sind angetan. „Letztes Jahr wurde aus dem Schnee ein Iglo gebaut, dieses Jahr gibt es hier die Rodelbahn – da ist für die Kinder immer was dabei“, sagt eine Gladbecker Besucherin. Neben den 37 Kilogramm gebrannten Mandeln, die Familie Koller vorbereitet hatte, gab es außerdem noch Zuckerwatte für die kleinen Besucher – und eine Überraschung.

Das Geld für den guten Zweck wurde in einer großen Spendendose gesammelt.
Das Geld für den guten Zweck wurde in einer großen Spendendose gesammelt. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Denn nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene wurden am frühen Abend von zwei Fahrzeugen überrascht, die plötzlich in die Straße einbogen: Ein Einsatzwagen der Gladbecker Feuerwehr und einer der Verkehrspolizei machten alle zunächst sprachlos. Eine Überraschung, die gelungen war, denn so konnten die Kinder unter Aufsicht der Einsatzkräfte die Fahrzeuge erleben und erkunden, sogar mit Blaulicht.

Das Beisammensein bleibt der wichtigste Erfolg

Das Wichtigste an diesem Abend jedoch blieb genau das, wofür er auch ins Leben gerufen wurde: das Zusammensein. „Die älteren Damen aus der Nachbarschaft kommen meistens schon eine Stunde früher und setzen sich dann einfach zu uns“, sagt Ariane Koller. „Auch wenn sie nicht so lange bleiben, sind sie einfach hier und nicht allein, so wie es unser Motto ‚Gemeinsam statt einsam‘ auch meint.“ „Man trifft sich eben einfach mal wieder, kommt ins Gespräch, hat eine schöne gemeinsame Zeit“, sagt auch Ole. „Unter dem Namen kennen mich hier alle“, sagt der 57-jährige Gladbecker und lacht.

Bei der Weihnachtsfeier in Gladbeck-Zweckel gab es auch einige Überraschungen. So fuhr auch ein Wagen der Gladbecker Feuerwehr vor.
Bei der Weihnachtsfeier in Gladbeck-Zweckel gab es auch einige Überraschungen. So fuhr auch ein Wagen der Gladbecker Feuerwehr vor. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Klein begonnen und groß weitergemacht, so könnte man die Weihnachtsfeier wahrscheinlich zusammenfassen. Eine Feier mit Erfolg, denn dieses Jahr konnten so durch Spenden der Freunde, Nachbarn und Bekannten mindestens 9000 Euro gesammelt werden. Und auch am Sonntag trudelten noch fleißig Spenden ein. „Wir lassen noch einige Tage offen“, sagt Ariane Koller. Tage, in denen weiterhin Spenden gesammelt werden – für Gladbecker Vereine.

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>>> Organisatorin Ariane Koller hat bei der Umsetzung ihres Festes viel Unterstützung bekommen und möchte einen besonderen Dank an Sven Meinhardt, Guido Brennecke, Marco Willkop von Pottfun Polsum, Maik Klußmann, Thomas und Agnes Gonska, Team von KFZ Fotschki, Maik Koschewitz und Peter Böving richten. „Sowie an alle, die vorab sowohl Geld für Preise der Tombola als auch Preise gespendet haben.“

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