Gladbeck. Kleine und bescheidene Wünsche haben Gladbecker Seniorinnen und Senioren aufgeschrieben: Durch die Wunschbaum-Aktion sollen diese erfüllt werden.

Die Wunschbaumaktion der Caritas und der WAZ wächst jedes Jahr – doch die Wünsche auf den Kärtchen bleiben bescheiden: Ein Schal für Marlies (78) wäre schön, Anni (87) hofft auf ein neues Nachthemd, das sie zu Weihnachten auspacken kann. Am Freitag, 29. November, ist die Aktion in ihre fünfte Runde gestartet. In diesem Jahr stehen wieder zwei Wunschbäume in Gladbecker Apotheken.

Und darum geht es: Seniorinnen und Senioren soll zu Weihnachten eine Freude gemacht werden. Dafür wurden zuvor Wunschkarten von Mitarbeitern der Caritas an Patientinnen und Patienten der ambulanten Pflege verteilt, die ihren Weihnachtswunsch darauf notiert haben. Die Hälfte hängt nun wieder an der Tanne in der Punkt-Apotheke an der Hochstraße, die anderen am Baum in der Petri-Apotheke an der Horster Straße 137. Jetzt warten 160 Herzenswünsche darauf, von hilfsbereiten Menschen abgepflückt und erfüllt zu werden – jeder im Wert von bis zu 20 Euro.

Ein Weihnachtsbaum steht in der Punkt-Apotheke in der Innenstadt. Wieland Kleinheisterkamp (Vorstand Caritas), Martin de Bruin (Einrichtungsleiter Caritas), Oliver Beck (Punkt-Apotheke) und Annegret Knubben (Caritas) freuen sich, dass wieder viele Wünsche erfüllt werden können.
Ein Weihnachtsbaum steht in der Punkt-Apotheke in der Innenstadt. Wieland Kleinheisterkamp (Vorstand Caritas), Martin de Bruin (Einrichtungsleiter Caritas), Oliver Beck (Punkt-Apotheke) und Annegret Knubben (Caritas) freuen sich, dass wieder viele Wünsche erfüllt werden können. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wunschbaum-Aktion in Gladbeck: „Die Leute fragen schon seit Wochen“

Hintergrund der Aktion ist, dass nicht jeder Mensch einen Angehörigen hat, der ihn zu Weihnachten mit einer Aufmerksamkeit überrascht. Und nicht jeder das Haus verlassen kann, um sich selbst etwas zu kaufen. „Im vorigen Jahr konnten alle Wünsche erfüllt werden“, sagt Annegret Knubben von der Caritas, die auch in diesem Jahr optimistisch ist. Denn kaum hat sie die ersten Karten an die geschmückten Bäume gehängt, wurden auch die ersten schon mitgenommen.

„Seit mehreren Wochen fragen die Leute schon, wann es endlich losgeht“, bestätigt Oliver Beck von der Punkt-Apotheke. Eine Kundin hatte sich den Starttermin sogar im Kalender notiert und schon zwei Wunschkarten abgeholt. Tobias Petri von der Butendorfer Apotheke Petri ist ebenfalls beeindruckt von der Resonanz: „Es ist schön zu sehen, wie hilfsbereit die Menschen sind.“ Nach wenigen Tagen seien die Zettel im vergangenen Jahr weg gewesen. „Ich habe keine Zweifel, dass es auch in diesem Jahr so ist.“

An einem festlich geschmückten Tannenbaum baumeln die Wünsche der Senioren. Klaus (80) hätte gerne eine Schneekugel.
An einem festlich geschmückten Tannenbaum baumeln die Wünsche der Senioren. Klaus (80) hätte gerne eine Schneekugel. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wünsche der Senioren: Voltaren, Socken, Kuscheldecke

Die Dinge, die auf den Kärtchen stehen, sind oft rührend und so einfach wie bedeutend. Sehr begehrt sind Pflegeprodukte: Creme, Duschgel oder Parfüm wünschen sich viele. Aber auch praktische Geschenke sind gefragt: Uwe hätte gerne das Desinfektionsmittel Octenisept, während Marianne (91) und Joachim (74) das Schmerzgel Voltaren Forte auspacken möchten. Ein ausgefallener Wunsch kommt von Maria (93): Sie hat Pferdesalbe mit Menthol aufgeschrieben.

Eine Kundin der Punkt-Apotheke bleibt an dem Zettel von Otto (91) hängen: Er wünscht sich Hustenbonbons. Das bewege sie sehr. „Für viele sind solche Dinge eben nicht normal“, sagt sie. Auch ein anderer Kunde schaut neugierig und sagt: „Ich nehme direkt eine Karte mit.“

Wunschbaum Nummer Zwei: Helge Berg (Abteilungsleitung Senioren- und Pflegedienste Caritas), Annegret Knubben, Wieland Kleinheisterkamp und Tobias Petri von der Butendorfer Apotheke (v.l.) mit dem Wunschbaum der Caritas und der WAZ.
Wunschbaum Nummer Zwei: Helge Berg (Abteilungsleitung Senioren- und Pflegedienste Caritas), Annegret Knubben, Wieland Kleinheisterkamp und Tobias Petri von der Butendorfer Apotheke (v.l.) mit dem Wunschbaum der Caritas und der WAZ. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Und die Wünsche am Baum gehen vielfältig weiter. Anna (99) hofft auf eine Kuscheldecke für die kalten Tage, Cäcilia (94) auf warme Wollsocken und Heinz (84) auf einen Herrenschal. Jürgen hat einen ganz konkreten Wunsch: Der 60-Jährige träumt von einem gelben Opel Manta – selbstverständlich als Modellauto. Henryk hingegen ist da pragmatischer: „Irgendwas von Schalke 04“ steht auf seiner Karte, während sich Klaus über eine Schneekugel freuen würde. Werner hätte gerne ein Medizin-Buch zu Weihnachten.

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Wer einem Senior etwas schenken möchte, kann dies bis zum 12. Dezember tun. Die Präsente sollten unverpackt in einer Geschenktüte in den beiden Apotheken abgegeben werden, die Aktionskarte soll außen sichtbar sein. Die Caritas hofft, dass auch in diesem Jahr alle ihren kleinen Wunsch an Heiligabend auspacken können.

Die Punkt-Apotheke in der Innenstadt (Hochstraße 26) hat montags bis freitags von 8 bis 18.30 Uhr geöffnet, samstags von 8.30 bis 15 Uhr. Die Butendorfer Apotheke Petri (Horster Straße 137) hat montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr, samstags von 8.30 Uhr bis 14 Uhr.

>>> Andere Wunschbäume in Gladbeck: Für bedürftige Kinder

  • Um Kindern aus bedürftigen Familien eine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten, starten auch fünf Händler in Gladbeck wieder ihre Wunschbaumaktion. 
  • In den Geschäften Art of Flowers, Optik Rodewald, Laudenbach-Reisen, Mode Villa Concept Store und Wonne – Atelier + Store können Gladbecker Bürger, die sich beteiligen wollen, einen Wunschzettel vom Baum pflücken.
  • Dann können sie einen der aufgeschriebenen Wünsche (Wert bis 30 Euro) des Kindes oder der Familie erfüllen, indem sie das Ersehnte kaufen und bis zum 12. Dezember wieder verpackt im Geschäft abgegeben.
  •  Anschließend werden die gesammelten Geschenke im Rathaus an das Jugendamt übergeben und an die Familien weitergeleitet.