Gladbeck. An der Schwechater Straße wurde ein Briefkasten entfernt, ein neuer soll nicht aufgestellt werden. Rentforterin fällt der nun weitere Weg schwer.
Früher waren es nur ein paar Schritte bis zum Briefkasten. Jetzt ärgert sich eine Anwohnerin der Schwechater Straße in Rentfort-Nord, die namentlich nicht genannt werden möchte, weil er im Sommer vergangenen Jahres entfernt wurde.
Die Bauarbeiten sind beendet, der Briefkasten in Rentfort-Nord bleibt aber „verschwunden“
Grund waren die Bauarbeiten am neuen Geschäftszentrum und an der Fernwärmeleitung, glaubt die 67-Jährige. „Die Straße ist längst wieder in Ordnung und das Geschäftszentrum seit dem 10. Oktober 2024 geöffnet. Bis heute wurde kein neuer Briefkasten aufgestellt“, beklagt sie in einer Mail an die WAZ-Redaktion. Sie habe große Probleme, weitere Strecken zu laufen, brauche einen Postkasten aber sehr häufig, weil sie für ihre privat versicherte 90-jährige Mutter sämtliche Arztrechnungen per Post zur Krankenkasse schicken müsse: „Es fallen leider sehr viele Briefe an.“
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Sie hat sich mit ihrem Problem an die Deutsche Post gewandt und am 17. Oktober eine Antwort vom Kundenserviceteam bekommen, die ihr Hoffnung machte. „Wir haben Ihr Anliegen direkt an die zuständige Abteilung vor Ort weitergegeben. Diese wird dem nachgehen und die von Ihnen beschriebenen Mängel, wenn möglich, beheben“, heißt es darin. Passiert ist seither nichts. In drei Monaten keine neue Information, geschweige denn ein neuer Postkasten.
Die Antwort der Deutschen Post liegt der Redaktion vor
Auf eine Anfrage der Redaktion reagiert die Deutsche Post schnell. Die Antwort aber gefällt der 67-Jährigen ganz sicher nicht. „Wir beabsichtigen keinen neuen Briefkasten an der Schwechater Straße aufzustellen“, schreibt uns Christina Schläger Herrero aus der Pressestelle der DHL Group. Die nächsten Briefkästen an der Kirchhellener Straße 44 und an der Marq-en-Baroeul-Straße 8 seien etwa 314 Meter bzw. 420 Meter von der Schwechater Straße entfernt.
Weiter heißt es in der Mail: „Die Vorgabe der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) besagt, dass Briefkästen so ausreichend vorhanden sein müssen, dass die Kunden in Wohngebieten in der Regel nicht mehr als 1000 Meter zurückzulegen haben. Bundesweit liegen wir im Schnitt bei einer Entfernung von rund 500 Metern. Dieser Wert wird in Gladbeck beziehungsweise im Stadtteil Rentfort-Nord deutlich unterschritten.“
Standort des nächstgelegenen Briefkastens ist der Gladbeckerin bekannt
Und sie fügt noch hinzu: „Die genauen Standorte aller Filialen, DHL-Paketshops, Briefkästen, Packstationen und Poststationen finden Kundinnen und Kunden unter www.deutschepost.de/de/s/standorte.html“. Das Problem der 67-Jährigen löst diese Information nicht. Den Standort des nächstgelegenen Briefkastens kennt sie längst und muss den für sie weiten Weg auch in Zukunft zurücklegen.
Apropos Standorte: Mit der angekündigten Schließung der Postbank-Filiale in der Gadbecker Innenstadt geht auch einher, dass es dort zukünftig auch keine Briefmarken zu kaufen gibt, keine Pakete mehr angenommen werden und so weiter. Achim Gahr, Leiter der Regionalen Kommunikation Mitte bei der Post, erklärt: „Wenn die Postbank, Teil der Deutschen Bank, rausgeht, dann gibt es dort auch keine Post mehr.“ Er versichert jedoch: „Wir werden schauen, dass wir in der Gladbecker Innenstadt für die Kunden eine Anlaufstelle haben.“ Die Postbank hat sich entschieden, die Filiale in der Gladbecker Innenstadt im Laufe des Jahres 2026 zu schließen.
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